1. Bär, Moritz, Kaufmann geb. 7.12.1877 in Rodalben verheiratet mit 2. Bär, Johanna, geb. Metzger geb. 16.7.1878 in Kirchheimbolanden Sohn: 3. Bär, Hans Heinrich Mb 347 geb. 15.6.1906 in Worms verheiratet mit 4. Bär, Georgette, geb. Roos Mb 348 geb. 4.8.1908 in Freiburg
Familie Moritz Bär wohnte Dalbergstraße 20 (jetzt Wasserturmstraße), seit 1933 Dalbergstraße 15
Moritz Bär und Frau waren 1906 nach Worms zugezogen. Er war zunächst als Reisender tätig, später als Vertreter der Firma M.C. Rosenstein, Frankfurt/Main. Um 1920 war er Mitinhaber der Firma J. Bär, Söhne, Ledermanufaktur, Rodalben, ab 1933 hatte er eine Textilvertretung. Er war Kriegsteilnehmer 1914-18 und besaß das EK II.
Sohn Hans Heinrich war Kaufmann, wo er beschäftigt war, ist nicht bekannt. Er und seine Frau Georgette verließen Worms am 6.10.1936 nach Johannesburg/Südafrika. Weitere Angaben liegen nicht vor.
Die Eheleute Moritz und Johanna Bär zogen 1937 in die Karmeliterstraße 2. Sie betrieben ihre Auswanderung. Sie hatten bereits eine Anforderung, zu ihrem Sohn nach Südafrika zu kommen, jedoch vereitelte der Kriegsausbruch die Ausreise. Im März 1940 standen sie auf der Warteliste für die USA, jedoch auch dieses Auswanderungsvorhaben scheiterte. Im Sept. 1940 starb Moritz Bär, offenbar nicht in Worms, denn eine standesamtliche Eintragung fehlt, er wurde aber am 16.9.1940 auf dem neuen Wormser Judenfriedhof beerdigt.
Die verwitwete Johanna Bär musste 1941, wie die meisten der damals noch in Worms verbliebenen Juden, zwangsweise ihre Wohnung räumen . Sie kam ins ehemalige jüdische Gemeindehaus, Hintere Judengasse 2.
Von dort aus wurde sie am 20.3.1942 im Sammeltransport nach Piaski/Polen deportiert (DepL I, Nr. 368). Mit dem gleichen Transport wurde auch ihre Schwester Paula Metzger (s. Metzger V) deportiert. Johanna Bär geb. Metzger überlebte die Deportation nicht. Sie wurde am 19.9.1951 zum 31.12.1942 für tot erklärt.
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Quellen: Adressbücher, KEM, Mb, FrB 40, BgrL, DepL I, BAK:Z Sg 138