Dewald

1. Dewald, Heinrich, Pferdehändler	Mb 495
	geb. 16.11.1880 in Weisenau
	verheiratet mit

2. Dewald, Flora geb. Siesel		Mb 496
	geb. 18.11.1878 in Obermochstadt
	(Schwester von Fanny Gutmann geb. Siesel (s. Gutmann I))

Kinder:

3. Dewald, Amalie		Mb 386
	geb. 14.9.1907 in Worms

4. Dewald, Ludwig Hermann	Mb 51
	geb. 22.4.1909 in Worms

5. Dewald, Hugo
	geb. 11.8.1913 in Worms

Der Ehemann Heinrich Dewald betrieb in Worms seit 1907 eine Alteisenhandlung, zuerst Judengasse 6, seit 1918 Judengasse 33. 1920 eröffnete er in der Sterngasse 11 im eigenen Haus eine Pferdehandlung mit Pferdemetzgerei "mit elektrischem Betrieb" und ein Fellgeschäft. Hier wohnte auch die Familie.

Sohn Ludwig Hermann Dewald wanderte im Mai 1933 ins Elsaß aus, konnte dort aber keine Arbeit finden, so ist er nach Paris übergesiedelt, aber auch dort das gleiche Problem, keine Arbeit. Im Herbst 1933 ging er deshalb nach Korsika und fand hier beim Eisenbahnbau Beschäftigung. Nach einigen Monaten ging er zurück nach Paris und nach Clermont-Ferrand. Dort besuchte er eine Handwerkerschule. Nach Absolvierung wanderte er 1934 nach Palästina aus und arbeitete als Klempner. Dort gründete er auch eine Familie. Der Wunsch, noch einige Jahre mit den Eltern zu verbringen, brachte die Familie später nach den USA. Sie fand Arbeit und eine neue Heimat in Flemington, New Jersey. Herzattacken zwangen Hermann Dewald, die Arbeit aufzugeben.

Er hat eine Tochter Michelle, verheiratete Herman und zwei Enkelkinder.

Im November 1985 besuchte er mit Frau und Tochter noch einmal Worms, am 26.8.1986 starb er in Flemington.

Tochter Amalie war Kontoristin. Sie wanderte am 15.5.1937 in die USA aus. Sie starb 1975.

Ihrer Tochter folgten am 19.9.1939 die Eltern Heinrich und Flora Dewald. Sie lebten zuerst in New York, später mit dem Sohn Hermann in Flemington. Beide sind dort nach dem Krieg verstorben.

Der jüngste Sohn Hugo hatte am Pädagogischen Institut in Mainz studiert und war im Sommer 1932 kurze Zeit an der Wormser Nibelungenschule tätig. Nachdem er aber den Schuldienst nicht beginnen durfte, weil er Jude war, wanderte er am 30.12.1935 nach Palästina aus. Er hat dort seinen Namen geändert in Naftali Dolev. Schon lange lebt er mit seiner Familie in dem Kibbuz Tirat Zvi, den er mit aufgebaut hat und der auch durch seinen unermüdlichen Einsatz heute eine blühende, leistungsfähige Gemeinschaft ist mit beeindruckender Industrie. Vor allem ist er einer der wirklich noch frommen und ganz nach den religiösen Gesetzen lebenden Kibbuzim. Ein Besuch in Tirat Zvi gehört zu den nachhaltigsten Eindrücken einer Israelreise. Naftali Dolev hat Worms zweimal wieder besucht.

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Quellen: Adressbücher, KEM, Mb, persönliches Gespräch mit Herrn Naftali Dolev in Tiberias (Israel) im April 1979 und in Tirat Zwi im April 1983 und in Worms, Brief von Mr. Herman Dewald und Gespräche mit ihm im November 1985, Telefonanruf am 30.9.1986 über seinen Tod.