1. Dinkelmann, Emil, Kaufmann geb. 9.4.1873 in Mainz verheiratet seit 20.11.1902 mit 2. Dinkelmann, Frieda, geb. Gerotwohl geb. 22.10.1878 in Büdesheim b. Bingen. Kinder: 3. Dinkelmann, Lili, Kontoristin Mb 204 geb. 6.5.1904 in Worms 4. Dinkelmann, Max, Kaufmann Mb 470 geb. 25.9.1905 in Worms (s. Dinkelmann I-4)
Familie Emil Dinkelmann wohnte seit 15.1.1903 Küchlerplatz 1, ab 8.6.1931 Kriemhildenstraße 6, ab 30.8.1937 Marktplatz 4, im eigenen Haus, wo sich auch das Geschäft befand.
Emil Dinkelmann war der älteste Sohn von Adolf Dinkelmann (1842-22.6.1932) und Babette geb. Hirsch (1844-1914). Adolf Dinkelmann war um 1880 von Mainz nach Worms gekommen. Er unterhielt hier zunächst einen Spirituosenhandel und ein "Büro zum Nachschlagen aller Ziehungslisten", Marktplatz 6. Ab 1.1.1897 hatte Adolf Dinkelmann seine Wohnung und seine Geschäftsräume in eigenen Häusern Marktplatz 2-4. Er baute das Geschäft aus und machte es zu dem in Worms und Umgebung sehr bekannten Unternehmen "Adolf Dinkelmann, Staatliche Lotterie Einnahmen, Zigarren, Zigaretten, Tabake en gros und en detail, Vertretung der Norddeutschen. Lloyd, Bremen, der Annoncenexpedition Rudolf Mosse".
Die Eheleute Adolf Dinkelmann hatten 3 Kinder, Emil, Moritz (s. Dinkelmann II) und Rosa (geb. 18.9.1976 in Mainz), die sich am 11.9.1902 mit Adam Scheuer verheiratete und nach Mannheim zog.
Emil Dinkelmann führte zusammen mit seinem Bruder Moritz (s. Dinkelmann II) und später auch mit seinem Sohn Max (s. Dinkelmann I-4) die väterliche Firma weiter. Das nach wie vor sehr leistungsfähige Unternehmen erlitt ab 1933 durch nationalsozialistische Boykott- und Verfolgungsmaßnahmen starke Einbußen, am 26.1.1938 musste es schließlich auf behördliche Anordnung geschlossen werden.
Tochter Lili, die sich 1934 nach England abgemeldet hatte, kehrte 1935 nach Worms zurück und heiratete am 7.2.1935 Albert Kälbermann aus Mannheim und zog nach der Hochzeit dorthin. Am 11.12.1935 wurde in Mannheim die Tochter Inge Doris Kälbermann geboren. Familie Kälbermann wanderte im Oktober 1939 nach Montevideo/Uruguay aus. Albert Kälbermann starb dort am 4.8.1959, seine Frau Lili Kälbermann am 5.12.1966, am selben Tag, an dem ihr Bruder Max in Chicago einem Raubüberfall zum Opfer fiel (s. Dinkelmann I-4). Die einzige Tochter Inge Doris Kälbermann heiratete am 11.11.1959 Prof. Dr.Juan Jorge Schäffer, (geb. Wien 10.3.1930). Sie haben einen Sohn, Alejandro Alberto Schäffer (geb. Montevideo 1.7.1963). Seit 1968 lebt die Familie Schäffer in Pittsburgh/USA, wo die Eheleute unterrichten und der Sohn studiert. Er ist der einzige Urenkel von Emil und Frieda Dinkelmann.
Die Eheleute Emil Dinkelmann verließen Worms am 16.5.1938 nach Mannheim. Von dort aus emigrierten sie noch im gleichen Jahr in die Schweiz und lebten bis 1946 in Zürich. 1946 übersiedelten sie nach Montevideo zu ihrer Tochter Lili und deren Familie.
Emil Dinkelmann starb in Montevideo am 12.11.1947, seine Frau Frieda überlebte ihre beiden am gleichen Tag (5.12.1966) verstorbenen Kinder Lili und Max und starb selbst in Montevideo am 11.11.1975 im Alter von 97 Jahren.
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Quellen: Adressbücher, KEM, Mb, VzSchl, LjG, AK-VHS, Brief von Frau Inge Schäffer
vom 8.5.1982