Grün(e)baum I

1. Grünbaum, Jakob, Kaufmann		Mb 44
	geb. 19.11.1887 in Lodz
	verheiratet mit

2. Grünbaum, Rosa geb. Brandlewitz 	Mb 255
	geb. 20.3.1891 in Lodz

Kinder:

3. Grünbaum, Hermann		Mb 256
	geb. 4.2.1911 in Lodz

4. Grünbaum, Paula		Mb 257
	geb. 22.5.1913 in Worms

5. Grünbaum, Recha (Berta)	Mb 258
	geb. 19.7.1914 in Worms

6. Grünbaum, Siegfried		Mb 45
	geb. 23.1.1916 in Osthofen

7. Grünbaum, Bernhard		Mb 259
	geb. 10.11.1918 in Osthofen

Die Eheleute Grünbaum, die sich zeitweise auch Grünebaum schrieben, waren etwa 1911 mit ihrem ersten Sohn Hermann nach Worms gekommen, damals lebten zwei Brüder und eine Schwester Jakob Grünbaums hier. Jakob Grünbaum ließ sich zunächst als Konditor und Zuckerbäcker, Gaustraße 11, nieder. Von 1916 - 1922 lebte die Familie in Osthofen. Ab 1922 war sie wieder in Worms gemeldet, Friedrichstraße 11, hier betrieb der Ehemann eine Lederhandlung mit Schäftestepperei, die er aber bald ausweitete zu einer Lederhandlung en gros und en detail, Kaiser-Wilhelm-Straße 26, mit Filiale in Grünstadt, Hauptstraße 12.

Sohn Hermann arbeitete mit seinem Vater zusammen. 1933 gleich nach der Machtergreifung, mußte die Familie Grünbaum, besonders deshalb, weil sie noch polnische Staatsangehörigkeit hatte, viel erdulden. Verhaftung und Mißhandlung im "Fäßchen", Mähgasse 10, zwangen Jakob Grünbaum zur Aufgabe seiner Geschäfte und die ganze Familie zur Flucht aus Worms und Deutschland.

Tochter Paula meldete sich als erste aus Worms ab, sie ging 1933 nach Mannheim, von da aus gelang ihr unter schwierigen Bedingungen die Emigration nach Palästina. Sie lebt heute, verheiratete Herschkowitz, in Kfar Saba, Israel.

Tochter Recha, ging ebenfalls 1933, nach Leutershausen, auch ihr glückte die Emigration nach Palästina, heute lebt sie in Tel Aviv. Der älteste Sohn Hermann ging nicht, wie Herta Mansbacher angab, 1933 nach Litauen, er wanderte nach etlichen Umwegen 1938 in die USA aus, wo er heute noch lebt.

Der Sohn Siegfried ging, wie Herta Mansbacher richtig vermerkte, nach Liebau in Litauen, emigrierte aber von da aus schon bald nach Palästina, am 23.9.1935 ist bei KEM seine Abmeldung nach Palästina verzeichnet. Er lebt unter dem Namen Mosche Grünbaum in Kfar Saba.

Der Vater Jakob Grünbaum, meldete sich am 8.12.1933 nach Haifa/Palästina ab. Er lebte bis zu seinem Tod am 19.7.1959 in Israel.

Seine Frau Rosa folgte ihm zusammen mit ihrem jüngsten Sohn Bernhard ein Jahr später nach, am 12.11 1934 verließen sie beide als letzte der Familie Worms und gingen ebenfalls nach Haifa. Rosa Grünbaum starb am 20.7.1971, Sohn Bernhard, der sich in Israel Benjamin nannte und ebenfalls in Kfar Saba wohnte, starb am 28.5.1975.

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Quellen: Adreßbücher, KEM, Mb, Brief von Frau Paula Herschkowitz vom 12.4.1985