Hirsch I

1. Hirsch, David, Metzgermeister	Mb 609
	geb. 29.9.1875 in Berwangen, Kreis Eppingen/Baden
	verheiratet seit 20.9.1900 mit

2. Hirsch, Sara geb. Merklinger	 	Mb 610
	geb. 8.5.1882 in Bodersweier, Kreis Kehl

Kinder:

3. Hirsch, Renate	Mb 485
	geb. 7.5.1902 in Worms
	Verheiratete Heidelberger (s. Heidelberger II)

4. Hirsch, Hugo		Mb 414
	geb. 5.7.1903 in Worms

5. Hirsch, Ludwig
	geb. 13.3.1907 in Worms

6. Hirsch, Erich 	Mb 472
	geb. 4.1.1909 in Worms

Familie David Hirsch wohnte in Worms, Liebenauerstraße 32 im eigenen Haus. Hier betrieb der Ehemann auch seine Metzgerei.

David Hirsch war am 1.5.1897 von Berwangen nach Worms gekommen. Seit 20.2.1900 wohnte er im eigenen Haus, Liebenauerstraße 32, dorthin zog auch seine Frau am 20.9.1900. Die Metzgerei Hirsch war in Worms bekannt und stand in gutem Ansehen.

Von den Kindern war Tochter Renate mit ihrer Verheiratung 1924 nach Mannheim gegangen, Sohn Ludwig verzog am 15.5.1931 nach Roßdorf bei Darmstadt und heiratete dort. Sohn Hugo war Metzger und arbeitete im väterlichen Geschäft, Sohn Erich war Kaufmann in Herrenkonfektion, er betrieb im Elternhaus ein Geschäft ohne Laden.

Sohn Hugo verließ Worms an 9.11. (KEM) oder 11.11.1937 (Mb) und ging in die USA nach Chicago. Sein Bruder Erich folgte ihm am 1.8. (KEM) oder 5.8.1938 (Mb).

Auch der dritte Bruder Ludwig zog von Roßdorf aus nach Chicago.

David Hirsch hatte unter dem Druck ständiger Belästigung und Behinderung seine Metzgerei 1937 aufgegeben. Am 24.11.1937 zog er mit seiner Frau in die Renzstraße 36, Sohn Erich war damals noch in der Familie. Ab Sommer 1938 lebten die Eheleute alleine hier. Wahrscheinlich wurde ihre Wohnung bei dem Kristallnacht-Pogrom in Mitleidenschaft gezogen, im Zusammenhang damit wurde jedenfalls David Hirsch am 11.11.1939 verhaftet und mit insgesamt 87 jüdischen Männern aus Worms und Umgebung vorübergehend ins KZ Buchenwald verbracht. Nach seiner Rückkehr zogen die Eheleute am 12.9.1939 noch einmal um nach Renzstraße 28. Mit als letzte der hier noch lebenden Juden hatten David und Sarah Hirsch noch Gelegenheit, am 24.3.1941 zu ihren Söhnen nach Chicago auszuwandern. Die Tochter Renate lebte damals schon in Palästina. So entging die Familie der nationalsozialistischen Judenverfolgung.

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Quellen: Adreßbücher, KEM, Mb, VerhVZ, AK-VHS, mündliche Angaben von Frau Renate Heidelberger geb. Hirsch bei wiederholten Begegnungen in Tel Aviv und Worms