Hochheimer

1. Hochheimer, Otto
	geb. 20.10.1899 in Ürdingen
	Eheschließung in Worms am 9.6.1932 mit

2. Hochheimer, Gertrude Sophie (gen. Trude) geb. Löb
	geb. 21.10.1907 in Worms
	(Tochter von Albert Löb und 
	Katharina geb. Blumenthal (s.Löb II))

Kinder:

3. Hochheimer, Lore (Laura)
	geb. 19.4.1933 in Worms

4. Hochheimer, Frank
	geb. 30.7.1938 in Mainz

Familie Otto Hochheimer wohnte Moltke-Anlage 11, im Elternhaus der Ehefrau.

Otto Hochheimer war Ende der zwanziger Jahre nach Worms gekommen. Er war als Kaufmann beim Kaufhaus Landauer, Neumarkt 6-8 beschäftigt, das aber schon 1933 in andere Hände überging. Danach arbeitete er im Geschäft seines Schwiegervaters, dem Kaufhaus Knopf, das noch bis 1938 bestand, mit.

Frau Trude Hochheimer geb. Löb war ausgebildete Konzertpianistin, sie hatte in Wien und Frankfurt studiert. Sie war Vizepräsidentin des jüdischen Kulturbundes in Worms, der gegründet wurde, als es verboten war, mit christlichen Künstlern aufzutreten.

Während der Kristallnacht hatten die Familien Hochheimer und Löb in ihrer Wohnung schwer zu leiden. Otto Hochheimer lag damals im Martinsstift. Dorthin brachte Trude Hochheimer in ihrer Not auch ihren erst einige Monate alten Sohn, und die Nonnen versteckten ihn. Auch gelang es den Schlägertrupps nicht, bis ans Krankenbett Otto Hochheimers vorzudringen, Dr. Denschlag hat sie persönlich daran gehindert. Aber die Wohnung wurde total zerstört.

Nach diesem Schrecken zog die Familie Hochheimer zusammen mit der Familie Löb nach Wiesbaden. Von hier aus betrieben die Hochheimers die Emigration nach Amerika, die 1939 auch zustande kam.

Frau Trude Hochheimer, inzwischen verwitwet, lebt in Vineland/New Jersey. Ihre Tochter hat Musik studiert und auch ihren Doktor in Philosophie gemacht. Der Sohn Frank lebt mit seiner Familie, Frau mit zwei Töchtern, in Heppenheim/Bergstraße.

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Quellen: Adreßbücher, KEM, LjG, AK-VHS, Brief von Herrn Walter Löb v. 20.2.1979, mündliche Aussagen von Frau Trude Hochheimer geb. Löb im Sommer 1982