Hohenemser

1. Hohenemser, Jakob, Kantor
	geb. 12.8.1911 in Tübingen
	(Sohn von Sigmund Hohenemser und Mathilde geb. Einstein)

Jakob Hohenemser wohnte in Worms, Hagenstraße 25 bei Metzger Leopold Herz (s. Herz III).

Er war am 10.11.1931 von Würzburg aus zugezogen. Er war zuletzt am Lehrerseminar in Würzburg, vorher hatte er am Trapp-Konservatorium in München Musik studiert. In Worms trat er seine erste Stelle als Religionslehrer und Kantor bei der jüdischen Gemeinde an. An seine wunderbare Stimme erinnern sich noch viele ehemalige Gemeindeglieder.

Am 26.3.1936 verließ er Worms, er hatte an der Großen Synagoge von München die Stelle als Kantor erhalten. Dort wurde er 1938 - wahrscheinlich im Zusammenhang mit dem Kristallnacht-Pogrom am 10.11.1938 - verhaftet und ins Konzentrationslager Dachau verbracht. Nach seiner Rückkehr aus Dachau leitete er seine Emigration ein.

1939 konnte er in die USA gelangen. Von 1940 bis 1964 war er Kantor am Tempel Emanuel in Providence, Rhode Island. Am "Rhode Island College of Education" erwarb er einen akademischen Grad. Das "Jewish Theological Seminary of America" verlieh ihm den Titel Dr. Sacred music; zum ersten Mal wurde dieser Titel an einen Kantor verliehen.

Er hat auch in weltlichen Konzerten mitgesungen und war Mitherausgeber der Zeitschrift "Cantor's Voice".

Während eines Urlaubs in Kalifornien starb Jakob Hohenemser am 6.8.1964.

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Quellen: Adreßbücher, KEM, Biogr. Handbuch der deutschsprachigen Emigrationsliteratur Bd. II S. 530