Hüttenbach I-3

1. Hüttenbach, Alfred Heinrich, Bildhauer
	geb. 25.9.1897 in Worms

Alfred Heinrich Hüttenbach, der aus einer bedeutenden alteingesessenen Wormser Judenfamilie stammte (s. Hüttenbach I) war schon im Jahr 1919 von Worms nach München verzogen.

Er studierte in München, Rom und Paris und hatte seine Karriere gerade begonnen, als die Judenverfolgung des Dritten Reiches ihn zwang, Deutschland zu verlassen. Er emigrierte 1934 nach England und gelangte auch dort zu künstlerischem Ruhm. Er gestaltete z.B. die Gedenkstätte Spinozas in Den Haag/Holland, ein Mausoleum in Danzig und die Büste von Anatole France, die heute im Walraff-Richartz-Museum in Köln steht. Außerdem schrieb er einige Werke über monumentale Bildhauerei, die ihm einen Namen in der Fachwelt verschafften. Neben seiner Bildhauerkunst ist Alfred Hüttenbach als Sammler, Hersteller und Sachverständiger für Streich- und Zupfinstrumente bekannt geworden.

Noch dem Krieg hat Alfred Hüttenbach seine Heimatstadt öfter wieder besucht, er war mit dem Bildhauer Adam Antes und dem Musiklehrer, Organisten und Chorleiter Heinrich Deboben befreundet.

Alfred Heinrich Hüttenbach starb am 12.3.1960, erst 63 Jahre alt, in London.

-
Quellen: KEM, Arnsberg: Jüd. Gemeinden in Hessen S. 434, Nachruf in der Wormser Zeitung (Wonnegauer Heimatblätter 1960 Nr. 4), Briefe von Alfred Hüttenbach an Adam Antes