Jacobi

1. Jacobi, Johanna geb. Klein
	geb. 18.5.1855 in Nieder-Olm
	Witwe von Adolf Jacobi.	Der Ehemann war von 
	1876-1907 Spirituosen- und Essig-Fabrikant, 
	seit 1908 Grundstücksmakler und Versicherungsagent. 
	Er starb am 4.4.1931 und ist auf dem 
	neuen israelitischen Friedhof beigesetzt.

Töchter:

2. Jacobi, Antonie
	geb. 9.7.1879 in Worms

3. Jacobi, Elisabeth
	geb. 4.4.1881 in Worms

4. Jacobi, Clara
	geb. 1883 in Worms

5. Jacobi, Lucie
	geb. 3.3.1886 in Worms

6. Jacobi, Hedwig
	geb. 17.3.1892 in Worms

Familie Jacobi wohnte seit 1905 Seidenbenderstraße 22. Alle fünf Töchter hatten Worms schon vor 1933 verlassen.

Antonie war seit 1900 verheiratet mit M. Isaak in Bühl/Baden. Sie ging 1938 von Berlin aus nach Melbourne (Australien), dort ist sie nach dem letzten Krieg gestorben.

Elisabeth, verheiratet mit Siegfried Guggenheim, lebte in Lörrach. 1940 wurde auch sie von der Ausweisung der Juden aus Baden betroffen und nach dem Lager Gurs in Südfrankreich deportiert. 1941 gelang ihr von dort die Auswanderung nach Teneriffa zu ihrer Tochter. Sie starb dort 1942.

Clara, verheiratete Hanau, lebte in Berlin. Sie emigrierte 1938 nach London, wo sie 1960 starb.

Lucie war Studienrätin (Dr. phil.) in Offenbach. Sie ging 1938 nach London, kehrte 1946 zurück und wurde Oberstudiendirektorin an der Ricarda-Huch-Schule in Gießen. Dort starb sie 1968.

Hedwig war Lehrerin in Neu-Isenburg. Sie wurde 1942 deportiert (Lager unbekannt) und kehrte nicht zurück. Sie gilt als verschollen in Polen (BAK:Z Sg 138)

Mutter Johanna Jacobi, lebte nach dem Tod ihres Mannes noch einige Jahre in der Seidenbenderstraße 22, 1939 war sie im jüdischen Altersheim Hintere Judengasse 6, gemeldet. Dorthin und in einige andere Häuser der Judengasse mussten im Winter 1941/42 alle in Worms noch verbliebenen Juden zwangsweise umziehen. Für die meisten wurden diese sehr schlechten und überbelegten Unterkünfte letzte Station vor der Deportation. Am 15.9.1942 wurde Johanna Jacobi polizeilich nach Mainz abgemeldet. Es ist ungeklärt, was dann mit ihr geschah. Auf der Deportationsliste vom 27.9.1942 ist sie nicht verzeichnet.

Aber es ist ein Todesdatum 16.10.1942 in Theresienstadt bekannt ( BAK:Z Sg 138).

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Quellen: Adreßbücher, KEM, FrB 40 (Johanna Jacobi, AK-VHS (Frau Hattemer), BAK