Joseph III

1. Joseph, Max, Kaufmann
	geb. 17.8.1874 in Reichelsheim/Odenwald
	gest. 19.8.1929 in Worms
	war verheiratet seit 16.6.1904 mit

2. Joseph, Julie geb. Frank
	geb. 27.6.1883 in Zeilitzheim b. Gerolzhofen/Bayern

Kinder:

3. Joseph, Fritz Ludwig
	geb. 3.3.1905 in Worms

4. Joseph, Irma
	geb. 26.12.1907 in Worms

Max Joseph war am 24.7.1902 von Halle in Worms zugezogen.

Die Familie Joseph wohnte ab 7.7.1904 in Worms, Berggartenstraße 6, ab 8.8.1907 Kämmererstraße 32, ab 5.10.1911 Donnersbergerstraße (später Friedrich-Ebert-Straße, später Adolf Hitler-Straße) 58.

Der Ehemann Max Joseph gründete 1906 unter seinem Namen ein Geschäft für Haushalt-, Porzellan-, Glas-, Holz-, Metall-, Leder-, Luxus-, Galanterie- und Spielwaren. Der Laden mit mehreren Schaufenstern befand sich Kämmererstraße 32 (Ecke "Am Römischen Kaiser"). Die Firma "Max Joseph" war in Worms und Umgebung als Geschäft für Billigwaren unter dem Spitznamen "Scherweseppel" sehr bekannt. Der Gründer und Inhaber führte dieses Unternehmen sehr erfolgreich bis zu seinem Tod am 19.9.1929. Es hatte ca. 50 Beschäftigte.

Die Tochter Irma Joseph heiratete Dr. Samuel Teitler und verzog dann am 25.1.1931 von Worms nach St. Gallen/Schweiz.

Der Sohn Fritz Ludwig Joseph erhielt eine kaufmännische Ausbildung u.a. in Nürnberg, Leipzig und Berlin. Nach deren Abschluß kehrte er nach Worms zurück und übernahm das Geschäft seines verstorbenen Vaters im November 1932. Unter den bald einsetzenden nationalsozialistischen Verfolgungsmaßnahmen verkleinerte er das Geschäft und versuchte, es unter eigenem Namen in anderen Räumlichkeiten weiterzuführen: Kämmererstraße 17, Hardtgasse 7, Kaiser-Wilhelm-Straße 12, zuletzt Hardtgasse 3.Im Laufe 1933 wurde er zweimal verhaftet. 1934 gab er auf. Laut polizeilicher Abmeldung ging er am 28.8.1934 auf Reisen, 1936 (Nachtrag) nach New York. Dort lebte er noch längere Zeit nach dem Krieg.

Die Mutter Julie Joseph hatte nach dem Tod ihres Mannes die Leitung des Geschäftes, bis der Sohn es übernahm. Nach dessen Weggang blieb sie noch 4 Jahre allein in Worms, am 3.8.1938 ging auch sie in die Emigration.

Sie verzog in die Schweiz, wahrscheinlich zu ihrer dort lebenden Tochter.

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Quellen: Adreßbücher, KEM, AK-VHS, Bericht S.