Kulp

1. Kulp, Dr. med. Werner, Arzt
	geb. 16.12.1894 in Aschersleben
	verheiratet seit 16.8.1928 mit

2. Kulp, Else geb. Bruchfeld
	geb. 18.8.1905 in Worms
	(Tochter von Jakob Bruchfeld s.d.)

Die Eheleute Kulp wohnten 1928 Kriemhildenstraße 18, ab 1930 Rathenaustraße 27, bei dem Vater der Ehefrau, Jakob Bruchfeld.

Dr. Werner Kulp war am 15.9.1927 von Leising nach Worms zugezogen. Er hatte sich hier als praktischer Arzt niedergelassen, Rathenau (1933-1945 Horst-Wessel)-Straße 27. Er gehörte zu den in Worms bekannten und angesehenen Ärzten.

Im Zusammenhang mit dem Kristallnacht-Pogrom vom 10.11.1938 wurde Dr. Kulp verhaftet und mit insgesamt 87 jüdischen Männern aus Worms und Umgebung vorübergehend ins KZ Buchenwald verbracht.

Wohl unter dem Eindruck dieses Schreckens wurde die Ehefrau schwer krank. Am 3.12.1938 ging sie zu Verwandten nach Frankfurt/Main. Nach der Rückkehr ihres Mannes kam auch sie Anfang Januar 1939 wieder nach Worms zurück, mußte aber am 10.3.1939 wegen einer psychischen Erkrankung in die Jacobische Anstalt in Sayn b. Koblenz eingeliefert werden.

Dr. Werner Kulp meldete sich am 1.8.1939 nach Frankfurt ab. Dorthin kam auch seine Frau, nachdem sie am 20.9.1939 aus der Jacobischen Anstalt entlassen worden war. Auch ihr Vater lebte um diese Zeit in Frankfurt (s. Bruchfeld).

Die Eheleute Dr. Kulp wurden von Frankfurt aus in den Osten deportiert. Während Dr. Werner Kulp verschollen ist, ist von seiner Frau ein Todesdatum bekannt: Sie starb in Stutthof am 22.11.1944( BAK:Z Sg 138)

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Quellen: Adreßbücher, KEM, AK-VHS, DepB Ffm, BAK:Z Sg 138