Landauer I

1. Landauer, Maria geb. Hirschkind
	geb. 7.9.1888 in Baiersdorf
	Witwe von Wilhelm (Willy) Landauer 
	(geb. 24.6.1875 in Horb/Neckar, gest. 27.2.1924 in Worms)
	Eheschließung 23.4.1911

Töchter:

2. Landauer, Helene
	geb. 24.2.1912 in Worms

3. Landauer, Erna
	geb. 7.12.1915 in Worms

Familie Landauer wohnte Gaustraße 1.

Der verstorbene Ehemann Wilhelm Landauer war mit seinem Bruder Max Landauer (1863-1916) Inhaber der Dampfmühle und Kunstmühle L. Landsberg, Gaustraße 1. An dieser Stelle befand sich die Mühle schon seit 1867. Frühere Besitzer waren Bernhard und Leopold Landsberg, von ihnen hatte Bruder Max Landauer die Mühle 1908 übernommen. Max Landauer starb, 53 Jahre alt, 1916, danach führte Bruder Willy, der nicht von Anfang an Teilhaber gewesen war, das Unternehmen allein weiter. Er starb 1924, danach gab die Familie die Mühle auf.

Frau Maria Landauer, Witwe, lebte noch einige Jahre als Privatin in Worms. Am 19.2.1931 verzog sie nach Baiersdorf, von da aus emigrierte sie mit ihren Töchtern in die USA. Sie starb vor einigen Jahren in San Francisco/Kalifornien.

Die Töchter Helene und Erna verließen Worms am 7.4.1931 nach Nürnberg. Sie emigrierten von dort aus später in die USA. Von Tochter Helene, verheiratete Gärtner, ist eine Anschrift in Santa Rosa/Kalifornien bekannt. Tochter Erna lebt, verheiratete Weil, in Buenos Aires/Argentinien.

Auch von der Familie Max Landauer lebte 1933 niemand mehr in Worms. Bekannt ist eine Tochter, Helene Landauer (geb. 1898 in Horb), ebenso ein Sohn, Justin (geb. 1900 in Horb). Justin Landauer nahm am 1. Weltkrieg bei der Marine teil. Von seiner Entlassung 1919 an lebte er meistens im Ausland, bis er 1923 endgültig in die USA emigrierte. 1924 kamen seine Mutter, Maria Landauer (geb. 12.5.1886) und seine Schwester Helene ihm nach in die Staaten. Marie Landauer starb dort am 13.1.1954. Helene lebte, verheiratete Goitein, in Fairfield/Connecticut. Als die Bemühungen der Volkshochschule Worms um die Nachforschungen nach früheren jüdischen Mitbürgern durch die Zeitung "Aufbau" in den USA bekannt gemacht wurden, meldete sich als eine der ersten Helene Goitein/Landauer mit einer Zuschrift. Sie gab wichtige Hinweise, wünschte aber keine weiteren Kontakte mit der "alten Heimat".

Helene Goitein geb. Landauer starb am 31.12.1977.

Ihr Bruder Justin Landauer lebt ebenfalls in Fairfield, Connecticut. Auch er hat Deutschland nur einmal besucht, um Verwandten und Freunden behilflich zu sein bei ihrer Auswanderung.

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Quellen: Adreßbücher, KEM, AdrVz, Brief von Frau Helene Goitein, Todesanzeige für Frau Helene Goitein, Brief von Herrn Justin Landauer