Mayer VIII

1. Mayer, Erwin
	geb. 14.6.1893 in Worms
	verheiratet seit 2.6.1927 mit

2. Mayer, Gertrude geb. Blumenfeld
	geb. 2.3.1906 in Gotha

Kinder:

3. Mayer, Beatrice
	geb. 22.3.1929 in Worms

4. Mayer, Ellen Gisela
	geb. 7.9.1934 in Worms

Familie Erwin Mayer wohnte in Worms Luisenstraße 3, im eigenen Haus, zusammen mit dem Bruder des Ehemannes Fritz Mayer (s. Mayer IX) und dessen Familie.

Die Brüder Erwin und Fritz Mayer waren Inhaber der Firma Siegmund Mayer I., Manufaktur- und Modewaren en gros und en detail mit Spezialabteilung Herrenmaßschneiderei, Obermarkt 7 - 9 und Lutherplatz. Gründer dieses Geschäfts war ihr Vater Siegmund Mayer. Er war 1924 gestorben.

Ihre Mutter Berta Mayer, die zunächst noch Teilhaberin gewesen war, war 1926 gestorben. Erwin und Fritz Mayer hatten noch zwei Geschwister, Julius Mayer (geb. 8.2.1888 in Worms) und Alice Mayer, Gesangslehrerin (geb. um 1895 in Worms), beide lebten 1933 aber nicht mehr in Worms. Der Name Julius Mayer im Adressbuch von 1939 muss auf einem Irrtum beruhen.

Von wo aus er deportiert wurde, ist nicht zu ermitteln. Julius Mayer starb in Auschwitz. (BAK:Z Sg 138)

Schon 1933 gaben die Brüder Erwin und Fritz Mayer ihr Ladengeschäft am Obermarkt bezw. Lutherplatz auf. Ihr eigenes Haus, Obermarkt 7 vermieteten sie an den Südfrüchtehändler Simoni, die gemieteten Räume im Haus Obermarkt 9 übernahm der Besitzer des Hauses Scheuermann, zur Vergrößerung seines angrenzenden Papierwarengeschäfts.

Die Gebrüder Mayer führten ihr Textilwarengeschäft in ihrem Wohnhaus Luisenstraße 3 weiter.

Am 20.3.1937 meldeten sich die Eheleute Erwin und Gertrude Mayer mit ihren Kindern ab nach Frankfurt/Main, wohin der Bruder bzw. Schwager Fritz Mayer mit seiner Familie schon 1936 verzogen war.

Zusammen mit Familie Fritz Mayer wurde auch die ganze Familie Erwin Mayer, Eltern und zwei Kinder, nach dem Getto Lodz deportiert. Frau Gertrude Mayer und die beiden Kinder Beatrice und Ellen Gisela starben unter nicht bekannten Umständen. Der Vater Erwin Mayer starb am 3.12.1942 in Lodz (BAK:Z Sg 138).

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Quellen: Adreßbücher, KEM, AK-VHS, DepB Ffm, BAK