Nickelsburg

1. Nickelsburg, Dr. med. Leopold
	geb. 21.9.1869 in Worms
	verwitwet;
	(Ehefrau war seit 25.5.1899: 
	Nickelsburg, Rosa, geb. Viktor, 
	geb. 1.6.1875 in Heilbronn, gest. 1.8.1920 in Worms)

Tochter:

2. Nickelsburg, Hilde Elisabeth
	geb. 9.9.1901 in Worms

Dr. Nickelsburg wohnte Renzstraße 34. Hier hatte er auch seit 20.9.1906 seine Praxis als praktischer Arzt und Spezialarzt für Haut-, Harn-, und Geschlechtskrankheiten, Licht- und Röntgenbehandlung.

Dr. Leopold Nickelsburg entstammte einer alten Wormser Judenfamilie, die hier ansässig war und Handel trieb. Seine Ururgroßeltern waren Samuel Nickelsburg (gest. 1799) und Esther geb. Deusches (oder Deiges). Beider Sohn Salomon (1773-1839) und Frau Reitzge (ab 1808 Rosine) geb. Mayer (1770-1831) waren die Ur-Großeltern. Deren Sohn Samuel (geb. 1803- ) heiratete am 11.11.1833 Elisabeth Scheftel, Tochter einer ebenfalls alteingesessenen Wormser Judenfamilie. Von den drei Söhnen dieser Eheleute heiratete Sigmund Bernhard (20.3.1841 - 26.2.1916) Minna Wetterhahn, sie waren die Eltern von Dr. Leopold Nickelsburg.

Dr. Nickelsburg stand in der Wormser jüdischen Gemeinde in hohem Ansehen, viele Jahre war er ihr Vorsteher. Darüber hinaus war er aber auch in Worms eine angesehene Persönlichkeit, als guter Arzt bekannt und geschätzt.

Bald nach Beginn des Dritten Reiches hatte auch Dr. Nickelsburg unter den nun einsetzenden Maßnahmen gegen die Juden zu leiden. Vielleicht bewogen ihn diese Belastungen, Worms zeitweise zu verlassen. Polizeiliche Abmeldung liegt nicht vor, bekannt ist jedoch, dass er am 28.9.1937 in Berlin-Wilmersdorf starb. Die Urne mit seiner Asche wurde am 21.10.1937 auf dem neuen israelitischen Friedhof in Worms beigesetzt.

Tochter Hilde heiratete am 24.12.1936 Dr. Fritz Freund aus Darmstadt (geb. 4.1.1898) und zog am 9.1.1937 dorthin. Anscheinend lebte das Ehepaar Dr. Freund später in Berlin, denn von da aus wurden beide deportiert und starben in Auschwitz (BAK:Z Sg 183).

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Quellen: Adreßbücher, KEM, AK-VHS, Übersicht der Familie Nickelsburg in Stadtarchiv