Rosenberg I

1.	Rosenberg, Adolf, Kaufmann
	geb. 17.11.1879 in Hildesheim
	verwitwet
	Ehefrau war Frieda, geb. Schmitt 
	(geb. 18.6.1888 in Berlin, gest. 11.7.1924 in Berlin)

Adolf Rosenberg wohnte von 1930 - 1938 am Römischen Kaiser 3.

Er war mit seiner Frau am 10.5.1922 von Beier/Westfalen nach Worms zugezogen. Über seine berufliche Tätigkeit als Kaufmann ist nichts bekannt. Seine Wohnung von 1922-1930 war Stephansgasse 2.

Adolf Rosenberg war im 1. Weltkrieg von 1914-1918 Frontkämpfer und hatte das EK II erhalten. Vermutlich gehörte er zu denen, die im Vertrauen auf ihre Kriegsverdienste glaubten, in Deutschland Heimrecht zu haben. Obwohl er einen Bruder Gustav in Kalifornien hatte, entschloss er sich offenbar erst spät, zu spät, zur Auswanderung. 1940 stand er auf der Warteliste für die USA. Nach eigenen Angaben (FrB 40) lebte er damals von seinen Ersparnissen und von Zuwendungen seines Bruders, vermutlich dem in den USA. Ein Bruder Georg lebte damals noch in Frankfurt.

Adolf Rosenberg zog am 1.11.1938 in die Gymnasiumstraße 3, am 12.11.1939 in die Andreasstraße 23 (Haus Moritz Mayer). Laut polizeilichem Vermerk soll er am 22.3.1942 ohne Abmeldung abgereist sein.

Tatsächlich wurde Adolf Rosenberg mit dem Sammeltransport am 20.3.1942 nach Piaski/Polen deportiert (DepL I, Nr. 424). Er ist umgekommen, wahrscheinlich wurde er in Maidanek oder Belzec ermordet. Er gilt als verschollen in Polen (BAK:Z Sg 138).

-
Quellen: Adreßbücher, KEM, FrB 40, DepL I, BAK