Strauß IV-3

1. Strauß, Kurt, Kaufmann 	Mb 516
	geb. 21.1.1896 in Bad Dürkheim
	Sohn von Moritz Strauß und 
	Frau Sarah geb. Kehr (s.Strauß IV)
	verheiratet mit

2. Strauß, Barbara geb. Wickenhöfer (gen. Betty) 
	geb. 15.10.1897 in Worms-Horchheim (katholisch)

Sohn:

3. Strauß, Rudolf (Rudy)
	geb. 22.7.1920 in Worms-Horchheim

Familie Kurt Strauß wohnte ab 1926 Friedrichstraße 10, ab 1928 Obermarkt 15, ab 1932 Weckerlingplatz 1, ab 6.3.1935 Adolf Hitler- (jetzt Friedrich-Ebert)-Straße 35.

Kurt Strauß, der am Ende des 1. Weltkriegs noch Soldat geworden war, betrieb einen Handel mit Leim

Sohn Rudolf, der ebenfalls eine Kaufmannslehre absolviert hatte, emigrierte als erster nach Frankreich, er meldete sich am 21.1.1939 ab. Von da aus gelang ihm noch vor Kriegsausbruch die Emigration in die USA. Er wurde später amerikanischer Soldat und kämpfte mit den Invasionstruppen in Frankreich. Nach dem Krieg lebte er in Detroit, führte ein eigenes Geschäft und starb 1982 an Krebs.

Auch die Eheleute Kurt und Barbara Strauß emigrierten bald nach ihrem Sohn nach Frankreich. Polizeiliche Abmeldung erfolgte am 28.2.1939, Herta Mansbacher verzeichnete nur Kurt Strauß (vielleicht weil die Ehefrau katholisch war), am 12.3.1939. Nach Kriegsbeginn wurden beide interniert, sie kamen in ein Lager in Südfrankreich, wahrscheinlich nach Gurs. Erwiesen ist, dass beide am 26.8.1942 von Drancy bei Paris mit dem Convoi 24 nach Auschwitz verschleppt wurden. Dieser Transport, der aus 1002 Menschen bestand, wurde sofort nach der Ankunft fast völlig vergast (937 Personen).

Kurt Strauß gehört mit Sicherheit zu den Ermordeten. Er wurde nach 1945 zum 30.9.1944 amtlich für tot erklärt (BAK:Z Sg 138). Seine Frau ist sehr wahrscheinlich mit ihrem Mann zusammen in Auschwitz gestorben. Sie gilt als "verschollen" in Auschwitz" (BAK:Z Sg 138).

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Quellen: Adreßbücher, KEM, Mb, Vormeier S. 64 und 103, BAK, Brief von Herrn Eli Strauss v. 24.3.1985