Wachenheimer II

1. Wachenheimer, Regina geb. Weil
	geb. 19.5.1856 in Marktsteft/Unterfranken
	Witwe von Julius Wachenheimer, Kaufmann 
	(geb. 1.8.1848 in Biebesheim, gest. 16.11.1915 in Worms)

Kinder:

2. Wachenheimer, Ottilie
	geb. 3.9.1878 in Worms
	verheiratet seit 1.7.1921 mit Elias Elikann
	und nach Hagenbach verzogen

3. Wachenheimer, Arthur
	geb. 1.11.1880 in Worms
	verheiratet seit 11.7.1913 mit Sophie Ganz
	und nach Mainz verzogen

4. Wachenheimer, Ida
	geb. 4.7.1883 in Worms

5. Wachenheimer, Albrecht 
	geb. 4.2.1885 in Worms

Familie Wachenheimer wohnte seit 1911 Seidenbenderstraße 18.

Die Eheleute Wachenheimer waren 1874 nach Worms gekommen. Über die berufliche Tätigkeit des Ehemanns ist nichts bekannt. Die verwitwete Frau Regina Wachenheimer geb. Weil starb am 4.1.1933 in Worms.

Die in Worms gebliebenen Geschwister Ida und Albrecht Wachenheimer behielten die elterliche Wohnung, Seidenbenderstraße 18. Ida Wachenheimer betrieb hier einen Kolonialwarenhandel.

Ihr Bruder Albrecht war als Buchbinder in der Buchbinderei Martenstein beschäftigt.

Ida und Albrecht Wachenheimer zogen am 22.11.1939 in die Martinsgasse 5 (zu Wälder s. Wälder I). Anfang 1940 lebten die Geschwister nach eigenen Angaben (FrB 40) von der Rente der Angestelltenversicherung, die wohl aus der Buchbindertätigkeit des Bruders stammte. Beide hatten Auswanderung beantragt und standen auf einer Warteliste für die USA. Um diese Zeit lebte Bruder Arthur noch in Mainz, Schwester Ottilie Elikann in Mannheim.

Ida und Albrecht Wachenheimer mussten am 7.5.1941 in die Karolingerstraße 13 umziehen. Laut polizeilichem Eintrag sollen beide am 14.4.1942 ohne Angabe eines Reiseziels abgereist sein.

In Wirklichkeit wurden Ida und Albrecht Wachenheimer mit dem Sammeltransport am 20.3.1942 nach Piaski/Polen deportiert (DepL I, Nr. 435 und 436).

Im gleichen Transport befand sich auch ihr Bruder Arthur Wachenheimer und dessen Frau Sophie geb. Ganz (DepL I, Nr. 939, 940) Alle vier haben diese Deportation nicht überlebt.

Auch ihre Schwester Ottilie Elikann wurde Opfer der Judenverfolgung. Sie wurde am 22.10.1940 von Mannheim nach Gurs/Südfrankreich gebracht. Über das Zwischenlager Drancy kam sie am 14.8.1942 mit Convoi 19 nach Auschwitz und wurde vergast (BAK:Z Sg 138).

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Quellen: Adreßbücher, KEM, FrB 40, DepL I, Vormeier S. 75, BAK