Aron I

1. Aron, Jakob, Weinhändler
	geb. 14.7.1856 in Worms
	
verheiratet mit:
2. Aron, Helene geb. Altschüler
	geb. 7.6.1872 in Monsheim

Töchter:
3. Aron, Ida
	geb. 30.8.1895 in Worms

4. Aron, Edith
	geb. 1900 in Worms
Familie Aron wohnte in Worms, Siegfriedstraße 19.

Jakob Aron war Inhaber der Weingroßhandlung Heinrich Kraft & Co., ebenfalls Siegfriedstraße 19.

Die Familie Aron war seit Mitte des 19. Jahrhunderts in Worms ansässig.

Der Vater von Jakob und Max Aron (s. Aron II), Michael Aron, Geschäftsmann, war von Bechtheim zugezogen und hatte 1851 Jeanette Schneider geheiratet. Die Eheleute hatten 5 Kinder, nur die Söhne Jakob und Max blieben in Worms. Sie führten zunächst gemeinsam den Mehlhandel, den ihr Vater begründet hatte, weiter, im eigenen Haus Kämmererstraße 54, doch Anfang des 20. Jahrhunderts trennten sie sich. Während Max in der Kämmererstraße wohnen bleib, zog Jakob in die Siegfriedstraße und übernahm die Weinhandlung Kraft.

Tochter Ida, seit 1921 verheiratete Joston verzog mit ihrer Eheschließung nach Danzig. Von hier aus konnte sie nach Beginn des Krieges noch rechtzeitig nach den USA emigrieren, sie lebte mit ihrem Mann und ihrer Tochter in New York. Frau Ida Joston war eine der ersten, die 1966 auf die Bemühungen der Volkshochschule einging. Sie starb 1985 in New York.

Tochter Edith, seit 1927 verheiratete Jakoby, lebte ebenfalls in Danzig. Dem Ehepaar Jakoby gelang die Flucht vor Hitler nicht. Sie konnten ihre beiden Kinder nach England in Sicherheit bringen, sie selbst aber kamen nach Polen in ein Ghetto.

Dort wurden sie Opfer der nationalsozialistischen Judenverfolgung. Frau Edith Jakoby, geb. Aron und ihr Mann starben in einem Vernichtungslager in Polen.

Jakob Aron starb am 21.10.1927, danach ging die Weinhandlung Kraft ein. Er wurde auf dem neuen Israelitischen Friedhof beerdigt, während die Gräber seiner Eltern auf dem alten Judenfriedhof noch erhalten sind. Nach seinem Tod zog Frau Helene Aron 1928 von Worms weg, ebenfalls nach Danzig zu ihren Töchtern.

Über ihr weiteres Ergehen sind Einzelheiten nicht bekannt, belegt ist jedoch, dass sie am 15.9.1942 im KZ Theresienstadt umkam. (BAK: ZSg 138)

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Quellen: Adressbücher, keine Daten im Einwohnermeldeamt vorhanden, mündliche Berichte in dem Arbeitskreis der VHS (Frau Hattemer), Brief von Frau Ida Joston v. 4.1.1966, BAK, Rundschreiben