Bär I

1. Bär, Emanuel, Rentner
	geb. 6.4.1873 in Schwegenheim
	verheiratet mit
	
2. Bär, Adolfine geb. Samuel
	geb. 16.3.1884 in Vorderweidenthal

Sohn:

3. Bär, Max
	geb. 26.2.1909 in Schwegenheim

Familie Bär lebte in Schwegenheim, wo Emanuel Bär ein Haus besaß. Er war Teilnehmer am 1. Weltkrieg, er hatte ein Jahr in Rußland gekämpft.

Sohn Max kam nach Worms und heiratete am 18.9.1938 Erna Herz (s.Herz I). Es war die letzte Trauung in der alten Wormser Synagoge vor ihrer Zerstörung beim Kristallnacht-Pogrom am 10.11.1938. Max Bär wanderte am 19.10.1938 in die USA aus, seine Frau Erna folgte ihm am 30.5.1939. Beide leben in Norwalk/Connecticut.

Die Eheleute Emanuel und Adolfine Bär kamen erst nach September 1939 nach Worms, weil ihnen in Schwegenheim das Leben immer schwerer gemacht worden war. Sie wohnten zunächst Obermarkt 18, im Winter 1941/42 mußten sie zwangsweise in die Judengasse 33 (Haus Salomon) umziehen. Beide hatten Ausreise zu ihrem Sohn in die USA beantragt und hatten im März 1940 auch eine Zusage des amerikanischen Konsulats, trotzdem gelang ihnen die Auswanderung nicht mehr und beide fielen der Endlösung zum Opfer.

Mit dem Sammeltransport am 27.9.1942 wurden auch die Eheleute Emanuel und Adolfine Bär nach Theresienstadt deportiert (DepL II, Nr. 939 und 940 ). Emanuel Bär starb dort am 14.11.1942. Seine Frau Adolfine wurde am 29.1.1943 nach Auschwitz verschleppt und dort ermordet. (BAK:Z Sg 138)

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Quellen: Im Adressbuch Sept. 1939 noch nicht verzeichnet. Bericht S., FrB 40, DepL II (hier irrtümlich Wohnung Judengasse 23 statt 33), Brief von Frau Erna Bär vom 12.5.1982, BAK