Buschhoff I

1. Buschhoff, Willi, Schauspieler, Graphologe, Schriftsteller
	geb. 23. 2.1888 in Worms
	ledig

Willi Buschhoff war der älteste Sohn von Julius Buschhoff (gest. 1930) und Frau Ida geb. Strauß. Der Vater Julius Buschhoff war der Gründer einer in Worms und darüber hinaus sehr bekannten und angesehenen Kleiderfabrik, die später vom zweiten Sohn Friedrich (s. Buschhoff II) weitergeführt wurde.

Willi Buschhoff lebte von 1921 - 1924 in Wiesbaden, von 1924 - 1934 in Berlin-Charlottenburg. Von dort kam er am 7.8.1934 nach Worms zurück und lebte bei seinem Bruder Friedrich, Kaiser-Wilhelm-Straße 26. Er blieb dort weiter, nachdem sein Bruder und dessen Familie Worms unter dem Eindruck des schlimmen Kristallnacht-Pogroms vom 10.11.1938 verlassen hatten (s. Buschhoff II).

Willi Buschhoff war schriftstellerisch tätig. 1936 hatte er im Berliner "Israelitischen Familienblatt" einen Roman veröffentlicht "Jugend stellt sich um", in dem junge deutsche Juden die Landwirtschaft erlernten, um im Exil bestehen zu können. Dies gab Willi Buschhoff in einem Antrag an die Paßstelle Worms als Beweis seiner Auswanderungswilligkeit und seiner landwirtschaftlichen Kenntnisse an. Nachdem er trotzdem keine Genehmigung für eine Emigration und keinen Reisepass erhielt, meldete er sich am 6.8.1940 nach Berlin-Wilmersdorf zu seiner dort noch lebenden Mutter Ida Buschhoff geb. Strauß ab.

Von Berlin aus wurde Willi Buschhoff deportiert und starb in Auschwitz ( BAK:Z Sg 138). Auch die Mutter Ida Buschhoff wurde von Berlin aus deportiert. Sie kam nach Theresienstadt und starb dort am 10.9.1942 ( BAK:Z Sg 138).

Ebenso fiel der Bruder Friedrich Buschhoff der Judenverfolgung zum Opfer (s. Buschhoff II).

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Quellen: Adressbücher, KEM, AK-VHS, Judenakten, BAK