Frank V

1. Frank, Oskar, Kaufmann
	geb. 11.4. 1888 in Bad Oeynhausen
	verheiratet mit

2. Frank, Alice geb. Hausmann
	geb. 1.3.1894 in Worms
	Tochter von Elias Hausmann (s. Hausmann II)

Tochter:

3. Frank, Lotte
	geb. 13.12.1921 in Worms

Familie Oskar Frank wohnte in Worms, Kaiser-Wilhelm-Straße 6.

Oskar Frank war 1920 von Köln nach Worms gekommen. Wohl mit der Verheiratung trat er in die Firma seines Schwiegervaters ein, Elias Hausmann Kurz-, Weiß- und Wollwaren, Kaiser- Wilhelmstraße 6. Zunächst führte er dieses Geschäft als Teilhaber mit seinem Schwiegervater zusammen, ab 1927 war er Alleininhaber. Das Haus, in dem sich das Geschäft und die Wohnung des Inhabers befanden, gehörte Elias Hausmann, später seiner Witwe Johanna Hausmann geb. Stern.

Das gediegene, leistungsfähige Geschäft war in Worms bekannt und geschätzt. Mit dem Einsetzen der nationalsozialistischen Boykott- und Behinderungsmaßnahmen geriet es in Schwierigkeiten, es ging ein vor April 1938, denn auf einem damals zusammengestellten Verzeichnis jüdischer Geschäfte ist es nicht angeführt.

Wie weit die Wohnung der Familie Frank von dem Kristallnacht-Pogrom, das in der Kaiser-Wilhelm-Straße schlimme Auswirkungen hatte, betroffen war, ist nicht zu ermitteln. Oskar Frank gehörte jedoch zu den 87 jüdischen Männern aus Worms und Umgebung, die im Zusammenhang mit dieser Krawallaktion am 10.11.1938 verhaftet und vorübergehend ins KZ Buchenwald gebracht wurden. Nach seiner Rückkehr ging Oskar Frank mit Frau und Tochter am 11.3.1939 nach Köln. Im Herbst 1939 folgte ihnen die Mutter der Ehefrau Johanna Hausmann geb. Stern. (s. Hausmann II).

Lotte Frank hatte ab 1935 die jüdische Bezirksschule besucht.

Oskar Frank und Frau Alice geb. Hausmann, ihre Tochter Lotte und die Mutter der Ehefrau, Johanna Hausmann geb. Stern, sind unter nicht bekannten Umständen deportiert worden und umgekommen (Gedenktafel Synagoge).

-
Quellen: Adressbücher, KEM, LjG, VerhVZ, AK-VHS, GdT, Huttenbach The Destruction.... S. 138f, nicht bei BAK:Z Sg 138