Glückstein I

1. Glückstein, Leo (Leibus), Kaufmann		Mb 40
	geb. 5.4.1890 in Kazimirz/Poleri
	Bruder von Simon Glückstein (s. Glückstein II)
	verheiratet mit

2. Glückstein, Rosel (Ruchla) geb. Jakobso(h)n	Mb 41
	geb. 15.6.1901 in Piliza
	(Tochter von Aron Jakobso(h)n (s. Jakobso(h)n))

Kinder:

3. Glückstein, Arno		Mb 42
	geb. 11.1.1922 in Worms

4. Glückstein, Siegfried	Mb 43
	geb. 23.3.1928 in Worms

Familie Glückstein wohnte in Worms, Lutherplatz 9.

Der Ehemann Leo Glückstein war 1909 aus Polen nach Offenbach/Main gekommen. 1919 zog er nach Worms und ließ sich hier zunächst als Kürschnermeister nieder. Später betrieb er ein Textilwarengeschäft in der Speyerer- (Valckenberg)Straße 4. Die Eheleute Glückstein und ihre Söhne waren polnische Staatsangehörige.

Leo Glückstein wurde im März 1933 von SA-Leuten abgeführt und im "Braunen Haus" (Burkhardstraße 20) mißhandelt. Bei dem allgemeinen Boykott jüdischer Geschäfte am 1.4.1933 standen auch vor seinem Laden SS-Posten, die etwaige Kunden abschreckten und auch daran hinderten, das Geschäft zu betreten.

Unter dem Eindruck dieser Erlebnisse wanderte die Familie Glückstein 1933 aus ins Elsaß. Später lebte sie unter dem Namen Glichtenne in Paris. Dort ist Leo Glichtenne am 16.11.1965 gestorben. Weiteres ist nicht bekannt.

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Quellen: Adreßbücher, KEM, Mb, AK-VHS, Brief Rechtsanwalt Ormon, Frankfurt/Main vom 11.1.1966