Heinemann/Lichtenstein

1. Heinemann, Meier, Privatmann
	geb. 11.9.1857
	
Aus erster Ehe mit der verstorbenen 
Amanda geb. Lewy hatte er eine Tochter:

2. Heinemann, Lieselotte
	geb. 24.7.1909 in Hannover
	lebt seit 1.3.1929 in Hannover

Meier Heinemann war seit 2.5.1921 
in zweiter Ehe verheiratet mit

3. Heinemann, Emma 				Mb 533
	geb. Alexander verwitwete Lichtenstein
	geb. 1.7.1869 in Altenrüthen, Kreis Lippstadt
	Witwe von Simon Lichtenstein
	(1847 -1917, gestorben in Worms)

Frau Heinemann hatte aus dieser Ehe zwei Töchter:

4. Lichtenstein, Berthel			Mb 39
	geb. 18.12.1894 in Worms
	verheiratet seit 24.3.1929 mit 
	Sascha Gersohn (s. Gersohn II)

5. Lichtenstein, Elsa
	geb. 14.4.1902 in Worms
	verheiratet seit 1.7.1927 mit Ilja Beiles nach Kowno/Litauen

Die Eheleute Meier und Emma Heinemann wohnten in Worms, Martinsgasse 13 im eigenen Haus.

Meier Heinemann war am 18.3.1921, kurz vor seiner zweiten Eheschließung von Aerzen nach Worms zugezogen. Die Töchter Heinemann/Lichtenstein lebten bis zu ihrer jeweiligen Verheiratung mit in der Familie, zeitweilig auch der Schwiegersohn Gersohn, bis er und seine Frau Berthel 1933 nach Riga/Lettland gingen.

Meier Heinemann starb am 24.8.1934 in Worms. Danach lebte Emma Heinemann, zum zweitenmal verwitwet alleine in Worms.

Am Vormittag des 10.11.1938 (Kristallnacht-Pogrom) drang ein Nazitrupp in Frau Heinemanns Wohnung ein. Die siebzigjährige Dame war nicht zu Hause, da sie kurz vorher gewarnt worden war. Die Wohnung wurde durchwühlt, viele Möbel und Einrichtungsgegenstände wurden demoliert oder auch durch die Fenster in die Martinsgasse hinuntergeworfen. Nach diesem Schock wollte Frau Heinemann ihre Auswanderung einleiten, wurde darüber aber krank. Im Frühsommer 1939 kam deshalb ihre Tochter Elsa aus Kowno nach Worms und half bei der Erledigung aller notwendigen Formalitäten.

Am 9.6.1939 (KEM) (nach Mb bereits am 15.5.1939) verließ Emma Heinemann Worms und ging nach Riga zu ihrer Tochter Berthel.

Emma Heinemann, verwitwete Lichtenstein, geb. Alexander, ist in Riga der nationalsozialistischen Judenverfolgung zum Opfer gefallen. Sie wurde am 13.12.1951 zum 31.12.1942 für tot erklärt (KEM).

Umgebracht wurde auch ihre Tochter Berthel und ihr Schwiegersohn Sascha Gersohn (s. Gersohn II).

Tochter Elsa und ihr Mann Ilja Beiles (auch: Beilesas) lebten nach dem Krieg in Israel. Sie ist inzwischen gestorben.

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Quellen: Adreßbücher, KEM, Mb, Bericht S., mündliche Angaben von Frau Else Beiles vor Mitgliedern der VHS- Reisegruppe in Israel, Mai 1964