Horowitz

1. Horowitz, Pinkus, Händler	Mb 522
	geb. 7.6.1874 in Oswicin/Polen
	(verheiratet in erster Ehe mit Rosa Panzer (1873-1898)

Sohn:

2. Horowitz, Moses
	geb. 3.12.1898 in Brzesko
	verheiratet in zweiter Ehe mit

3. Horowitz, Paula geb. Berkowitz
	geb. 3.8.1875 in Olpiny
	(Schwester von Isidor Berkowitz (s. Berkowitz)

Kinder:

4. Horowitz, Sali Regina
	geb. 5.12.1902 in Worms

5. Horowitz, Max Menasse	Mb 50
	geb. 15.12.1903 in Worms

6. Horowitz, Juda Wolf
	geb. 8.12.1904 in Worms

7. Horowitz, Fanny		Mb 167
	geb. 17.12.1910 in Worms

Familie Horowitz wohnte seit 1918 Friesenstraße 3.

Pinkus Horowitz war mit seiner zweiten Frau und dem Sohn Moses aus erster Ehe 1900 von Hanau nach Worms zugezogen. Dieser Sohn lebte ab 1919 in Bielitz/Polen, weiteres über ihn ist nicht bekannt.

Pinkus Horowitz, seine Frau und die Kinder waren polnische Staatsangehörige. Er betätigte sich in Worms als Händler, zeitweilig unterhielt er mit Isaak Israel Spatz, Leo Senkowitz und Markus Weiß ein Fell-Lager, Nordanlage 13. Ab 1925 hatte er ein Ausstattungsgeschäft für Wäsche und Manufakturwaren, Speyerer-(heute Valckenberg-) Straße 7. Nachdem er dieses Geschäft 1933 aufgegeben hatte, war er als Händler, Lützow (heute Bensheimer)-Straße 16 gemeldet, ab 10.8.1936 Kiesgrube 67. Damals hatten alle Kinder Worms schon verlassen.

Tochter Sali Regina war bereits 1924 durch Verheiratung nach Frankfurt verzogen. Familie Petzenbaum lebt in Neapel.

Sohn Juda Wolf war seit 1930 abgemeldet "auf Wanderschaft", über ihn fehlen weitere Angaben.

Sohn Max Menasse war seit 1930 abgemeldet nach Frankfurt, doch ging er 1933 offenbar von Worms aus nach Bielitz/Polen (Mb), möglicherweise zu seinem Stiefbruder Moses.

Tochter Fanny meldete sich 1933 nach Idstein/Taunus ab, soll aber damals schon nach Amsterdam gegangen sein (Mb). Laut polizeilicher Abmeldung ging sie nach nochmaligem vorübergehenden Aufenthalt in Worms am 10.8.1936 nach Amsterdam. Dort hat sie offenbar geheiratet.

Fanny Fechheimer geb. Horowitz wurde von Amsterdam nach Auschwitz deportiert und dort ermordet (BAK:Z Sg 138).

Die Ehefrau Paula Horowitz wurde am 3.2.1938 in die Provinzialanstalt nach Heidesheim gebracht, sie starb dort am 4.9.1938.

Pinkus Horowitz verließ Worms am 2.6.1939 ohne polizeiliche Abmeldung und ging nach Polen.

Pinkus Horowitz und sein Sohn Max aus zweiter Ehe fielen unter nicht näher bekannten Umständen den nationalsozialistischen Judenverfolgung zum Opfer. Ihre Namen sind auf der Gedenktafel in der Wormser Synagoge verzeichnet.

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Quellen: Adreßbücher, KEM, Mb, Gedenktafel in der Synagoge Worms, vergl. Huttenbach: The Destruction... S. 155, danach sind beide in Polen verschollen, nicht bei BAK:Z Sg 138