Koßmann

1. Koßmann, Alfred, Kaufmann
	geb. 12.3.1898 in Antwerpen
	verheiratet seit 16.4.1923 mit

2. Koßmann, Emma geb. Hausmann
	geb. 29.12.1895 in Wachenheim (s. Hausmann IV)

Kinder:

3. Koßmann, Ruth Hermine
	geb. 25.9.1924 in Worms

4. Koßmann, Lutz
	geb. 8.5.1826 in Worms

Familie Koßmann wohnte lange im Elternhaus der Ehefrau, Worms, Gewerbeschulstraße 15, ab 31.11.1939 Horst Wessel- (Rathenau)-Straße 31, ab 16.10.1940 Siegfriedstraße 24.

Der Ehemann, der im ersten Weltkrieg Frontsoldat war und das EK II erhalten hatte, kam nach dem Krieg aus Heßloch nach Worms. Er war Teilhaber der Firma Oppenheimer und Koßmann KG., Großhandlung in Seilerwaren für Industrie, Handel und Landwirtschaft, Polster- und Sattler-Artikel, im Kaufhaus 2.

Die Ehefrau stammte aus einer in Worms sehr bekannten Familie (Pferdehandlung Gebrüder Hausmann, Gewerbeschulstraße 15). (s. Hausmann IV).

Die beiden Kinder besuchten die Bezirksschule der jüdischen Gemeinde Worms, die von Mai 1935 bis zum Winter 1940/41 im jüdischen Gemeindehaus, Hintere Judengasse 2 bestand. Tochter Ruth ging am 6.4.1941 von Worms nach Mainz Kaiserstraße 32; Sohn Lutz wurde am 18.4.1941 abgemeldet nach Frankfurt, Fischerfeldgasse 13. Beide Kinder kehrten aber wieder zu ihren Eltern nach Worms zurück.

Die gesamte Familie war zuletzt in Worms, Hintere Judengasse 2 (jüdisches Gemeindehaus) gemeldet. In den letzten Jahren mußte Alfred Koßmann Zwangsarbeit bei den Blendaxwerke in Mainz leisten. Am 15.4.1942 sind die Eltern nach Theresienstadt, die Kinder nach unbekannt polizeilich abgemeldet.

Tatsächlich wurde die ganze Familie am 20.3.1942 nach Piaski (Polen) deportiert (DepL I, Nr. 390 - 393). Die Eltern und die beiden Kinder sind umgekommen und wurden am 7.2.1951 zum 15.4.1942 für tot erklärt.

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Quellen: Adreßbücher, KEM, Bericht S., FrB 40, DepL I