Loduchowski

1. Loduchowski, Auguste geb. Lang (s. Lang I-3)
	geb. 27.9.1904 in Worms
	verheiratet seit 1932 mit 
	Loduchowski, Edmund, Sprengler 
	(evangelisch) geb. 4.6.1910 in Hamburg

Sie ist die Mutter folgender Kinder:

2. Lang, Esther Lieselotte
	geb. 1.3.1924 in Frankfurt

3. Lang, Gerhard
	geb. 2. 3 1927 in Worms
	gest. 13.11. 1928 in Worms

4. Lang, Rudolf
	geb. 20.1.1930 in Frankfurt

Kinder aus der Ehe Loduchowski sind: 

5. Loduchowski, Günther
	geb. 19.3.1932 in Worms

6. Loduchowski, Fanny Helene
	geb. 10.3.1933 in Frankfurt

Die Eheleute Loduchowski und die 4 noch lebenden Kinder wohnten 1933 in Worms, Bärengasse 27, bei dem Vater der Ehefrau, August Lang (s. Lang I). Die Kinder waren alle jüdischen Glaubens, auch die Kinder des evangelischen Vaters Loduchowski.

Der Ehemann Edmund Loduchowski verließ Worms am 19.1.1937 nach Braunschweig.

Tochter Lieselotte emigrierte am 17.6.1937 nach Finnland zu ihrer Tante Georgina Rieckmann (s. Lang I-6). Sie lebt heute, verheiratet mit Heinz Hirschfeld aus Berlin, in Uppsala, Schweden.

Am 3.3.1938 verzog die Ehefrau Auguste Loduchowski mit ihren Kindern Rudolf, Günther und Fanny Helene ebenfalls nach Braunschweig. Alle kehrten aber, -ohne Ehemann - am 27.3.1939 wieder zurück nach Worms zu dem Vater August Lang in die Bärengasse 27. Da die Familie nach Aussagen der Nachbarn in bitterster Not lebte - die geringe Rente des Großvaters langte nicht für eine vielköpfige Familie - mußte Auguste Lang sich von ihren Kindern trennen.

Wahrscheinlich durch eine jüdische Hilfsorganisation kamen die Kinder Günther und Fanny Helene am 18.4.1938 nach Bad Nauheim, Sohn Rolf wurde am 30.5.1939 ins jüdische Waisenhaus nach Frankfurt abgemeldet. Am 28.8.1939 kamen Günther und Fanny Helene zurück, sie wohnten jetzt zusammen mit Großvater und Mutter Siegfriedstraße 24 (Haus Zymbalista).

Am 9.10.1940 kam Fanny Helene nach Frankfurt, wahrscheinlich auch ins Waisenhaus, Günther wurde am 8.4.1940 nach Kassel abgemeldet. Anscheinend lebte er vor der Deportation in Hannover. Fanny Helene wurde gerettet, auf welche Weise, ist bis jetzt noch ungeklärt, sie lebt verheiratet in Schweden.

Die beiden Söhne Rudolf Lang und Günther Loduchowski fielen der Judenvernichtung zum Opfer, bekannt ist, dass sie vorübergehend in Theresienstadt waren und dort ihren Großvater August Lang wiedergetroffen haben. Überlebende (Martha Wolf ?) sollen von rührenden Wiedersehensszenen berichtet haben. Wahrscheinlich wurden sie dann von Theresienstadt nach Auschwitz gebracht. Rudolf und Günther gelten als verschollen in Auschwitz (BAK:Z Sg 138).

Es ist nicht zu ermitteln, wann Auguste Loduchowski Worms verlassen hat, ob sie hier oder wo sonst sie verhaftet worden ist. Bekannt ist nur, dass sie am 26.4.1942 im Frauen-KZ Ravensbrück gestorben ist (BAK:Z Sg 138).

(Umgekommen in Theresienstadt ist auch ihr Vater August Lang)

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Quellen: Adreßbücher, KEM, FrB 40, mündliche Aussagen von Herrn Hans Lang (Bruder) am 19.2.1980, BAK, Aussagen von Frau Anne-Lise Rieckmann, Tochter von Georgina Rieckmann geb. Lang, im Oktober 1986