May V

1. May, Salomon, Bäckermeister		Mb 320
	geb. 29.7.1873 in Niedermendig
	verheiratet seit 24.10.1900 mit

2. May, Josefine geb. Kahn		Mb 321
	geb. 17.6.1870 in Groß-Bockenheim
	Schwester von Paula Lazar (s. Lazar II) 
	und von Agathe Greif (s. Greif)

Sohn:

3. May, Ernst Ludwig			Mb 322a
	geb. 26.7.1901 in Worms

Familie Salomon May wohnte Speyerer-(später Valckenberg)-Straße 15 im eigenen Haus, hier befand sich auch die Bäckerei des Ehemannes.

Salomon May war 1900 von Düsseldorf nach Worms zugezogen, seit 1918 hatte er Haus und Bäckerei in der Speyerer Straße 15. Unter den vielen kleinen und mittleren Familienunternehmen, die damals die Speyerer Straße zu einer sehr beliebten Einkaufstraße machten, hatte auch die Bäckerei May ihren festen Platz.

Sohn Ernst Ludwig wurde Kaufmann. Ende der zwanziger Jahre war er bis 1930 in Berlin, danach in Frankfurt. Am 5.1.1931 kam er nach Worms zurück und wohnte bei seinen Eltern.

Wie so viele jüdische Geschäfte konnte sich auch die Bäckerei May im Dritten Reich nicht mehr lange halten. Die Familie gab das Geschäft auf und verließ Worms am 8.5.1936 nach Arnheim/Holland (KEM). Nach Mb ging die Familie am 8.5.1936 nach Köln mit der Absicht nach Holland weiter zu reisen.

Der Ehemann Salomon May starb am 24.5.1938 in Arnheim. Sicherlich haben die Belastungen der Emigration dazu beigetragen, sein Leben zu verkürzen. Dennoch blieb ihm dadurch erspart, was seine Familie noch erdulden mußte.

Am 31.8.1943 wurde Josefine May und ihr Sohn Ernst Ludwig von Holland aus nach Polen deportiert und dort in einem Vernichtungslager ermordet.

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Quellen: Adreßbücher, KEM, Mb, AK-VHS, Huttenbach: The Destruction...", S. 176 BAK:Z Sg 138 (nennt nur Ernst Ludwig May: tot erklärt in Auschwitz)