Mayer XXI

1. Mayer, Sigmund II, Kaufmann 
	geb. 13.3.1878 in Worms
	verheiratet mit

2. Mayer, Rosa geb. Lövy
	geb. 29.1.1897 in Heßloch
	(Schwester von Karl Lövy, s. Lövy)

Die Eheleute Sigmund Mayer wohnten in Worms, Friedrichstraße 10, in eigenen Haus.

Die Eltern von Sigmund Mayer (sein Bruder Jakob s. Mayer XI) waren Simon Mayer III und Johanette geb. Levistein. Sein Vater Simon Mayer III war in den Siebziger Jahren des 19. Jahrhunderts von Herrnsheim nach Worms zugezogen. Er betrieb Frucht- und Weinhandel im eigenen Haus, Friedrichstraße 10. Fünf Töchter der Eheleute Simon Mayer verheirateten sich schon um die Jahrhundertwende nach Antwerpen. Ihre Nachkommen leben in den USA.

Sigmund Mayer hatte das Geschäft und Haus seines Vaters übernommen, führte aber nicht mehr den Wein-, nur noch den Fruchthandel weiter. Er war Kriegsteilnehmer von 1915-1918. Die Firma bestand ab 1927 nicht mehr, Sigmund Mayer war von da an als Prokurist gemeldet.

Im Zusammenhang mit dem Kristallnacht-Pogrom wurde Sigmund Mayer am 11.11.1938 verhaftet und mit insgesamt 87 jüdischen Männern aus Worms und Umgebung vorübergehend ins KZ Buchenwald verbracht. Ab 1940 wohnte er nicht mehr in seinem Elternhaus, Friedrichstraße 10, sondern zuerst Kämmererstraße 48, dann Schloßgasse 2 (Haus Dr. Gernsheim), schließlich Moltke-Anlage 10 bei seinem Bruder Jakob Mayer, Kohlenhändler.

Die Eheleute Sigmund und Rosa Mayer wurden am 20.3.1942 mit dem damaligen Massentransport nach Piaski (Polen) deportiert (DepL I, Nr. 411 und 412). Beide kehrten nicht zurück und wurden am 23.4.1953 zum 8.4.1942 für tot erklärt.

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Quellen: Adreßbücher, KEM, VerhVZ 11.11.1938, FrB 40, DepL I, vergl. auch BAK:Z Sg 138