Reinhard

1. Reinhard, Robert, Kaufmann
	geb. 20.11.1876 in Offenbach
	verheiratet in zweiter Ehe mit

2. Reinhard, Rosa, geb. Strauß
	geb. 20.10.1883 in Obertiefenbach

Tochter aus der ersten Ehe mit Reinhard, Blondine geb. Löb
	(geb. 22.5.1877 in Ungstein, gest. 19.9.1918 in Worms):

3. Reinhard, Irene
	geb. 28.5.1908 in Worms

Familie Reinhard wohnte seit 1922 in Worms, Judengasse 25, im eigenen Haus, wo Robert Reinhard auch ein Kolonialwarengeschäft betrieb.

Robert Reinhard war 1906 nach Worms gekommen und hatte zuerst als Kaufmann Hardtgasse 9 gewohnt, ab 1908 Gaustraße 25. Später war er vorübergehend auch als Dekorateur, Hintere Judengasse 6 (jüdisches Altersheim) gemeldet. Im ersten Weltkrieg war er von 1914-1918 Frontsoldat, zuerst in Westen, dann in der Ukraine und hatte das EK II erhalten. 1935 wurde ihm noch das von Reichspräsident Hindenburg gestiftete Ehrenkreuz für Frontkämpfer verliehen.

Die Tochter aus erster Ehe, Irene Reinhard heiratete am 15.9.1938 Walter Korn, Worms, Pfortenring 9 (s. Korn).

Robert Reinhard und seine zweite Ehefrau geb. Strauß, die in den letzten Jahren gelähmt und blind war, wurden am 27.9.1942 nach Theresienstadt deportiert (DepL II, Nr. 945 und 946). Beide sind nicht zurückgekehrt. Robert Reinhard starb am 1.1.1943 in Theresienstadt, seine Frau wurde noch nach Auschwitz verbracht und dort ermordet (BAK:Z Sg 138). Deportiert und umgebracht wurde auch Tochter Irene und ihr Ehemann Walter Korn, sowie dessen Eltern Adolf und Rosa Korn (s. Korn).

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Quellen: Adreßbücher, KEM, FrB 40, DepL, BAK