Schmitt

1.	Schmitt, Albert, Kaufmann 
	(Schreibweise manchmal auch Schmidt) 
	geb. 12.1.1971 in Neuleinigen

Albert Schmitt wohnte seit 6.5.1902 im Kaufhaus 6.

Er war im 14. Lebensjahr im November 1884 von Neuleiningen nach Worms zugezogen. Vielleicht war er hierher in eine Lehre gekommen.

Später betrieb er als Kaufmann eine Manufakturwarenhandlung, wahrscheinlich in seiner Wohnung, die er bis November 1938 innehatte.

Ob er von den Ausschreitungen beim Kristallnacht-Pogrom am 10.11.1938 betroffen war, ist nicht bekannt, aber wahrscheinlich, da er am gleichen Tag von Worms weg nach Neuleiningen zog. Bereits am 23.12.1938 kehrte er nach Worms zurück, nun in die Gaustraße 46 , Haus Laufer (s. Laufer I-2). Am 13.10.1939 zog er in die Siegfriedstraße 24, ins Haus Zymbalista (s. Zymbalista I und II), wo schon mehrere der noch verbliebenen Juden untergebracht waren.

Albert Schmitt war im ersten Weltkrieg anderthalb Jahre lang Frontsoldat. Er hatte Auswanderung beantragt und stand Anfang 1940 auf der Warteliste für die USA. Er wurde am 18.11.1940 zum 22.10. 1940 nach unbekannt abgemeldet durch Leopold Laufer, seinen vorletzten Vermieter (s.o.).

Tatsächlich wurde er am 22.10.1940 während eines Besuches bei seiner Schwester Ida Schmitt (geb. 16.4.1876 in Neuleiningen) in Neuleiningen mit ihr zusammen von der Gestapo Neustadt verhaftet und im Zuge der Sonderaktion gegen die pfälzischen, badischen und saarländischen Juden nach Gurs / Südfrankreich deportiert. Während Ida Schmitt am 27.12.1941 in Gurs starb, konnte Albert Schmitt den Krieg in Frankreich überleben. Er kehrte 1945 nach Neuleiningen zurück und starb dort am 19.2.1953.

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Quellen: Adreßbücher, KEM, FrB 40, Dokumente des Gedenkens S. 171