Sender

1. Sender, Johanette (Jenny) geb. Mayer
	geb. 27.4.1875 in Lachen/Pfalz
	Schwester von Emmanuel Mayer (s. Mayer VII)
	getrennt lebend von ihrem Ehemann 
	Gustav Sender, wohnhaft in Lachen

Tochter:

2. Sender, Selma
	geb. 25.1.1906 in Lachen/Pfalz

Mutter und Tochter Sender wohnten Bahnhofstraße 42, im eigenen Haus.

Beide waren am 6.3.1909 von Lachen nach Worms zugezogen und wohnten zuerst Renzstraße 15. 1928 erwarb Johannette Sender von ihrem Bruder Emanuel Mayer das Haus Bahnhofstraße 42, in dem sie dann auch mit der Tochter wohnte.

Johannette Sender geb. Mayer starb in Worms am 8.8.1939.

Tochter Selma wohnte damals nicht mehr in Worms. Sie hatte sich am 1.3.1938 nach Berlin abgemeldet. Sie kam nach dem Tod der Mutter am 5.10.1939 von Mannheim zurück nach Worms, Bahnhofstraße 42, ging aber bald danach wieder nach Mannheim. Von dort kam sie am 2.2.1940 erneut nach Worms, Kämmererstraße 48 (Matzenbäcker Gutmann), wo inzwischen auch ihr Onkel Emmanuel Mayer wohnte. Nach eigenen Angaben ( FrB 40) hatte sie das Haus Bahnhofstraße verkauft, der erlöste Betrag war aber noch nicht zu ihrer Verfügung freigegeben. An Vermögenswerten besaß sie noch ein Bankkonto und Hypotheken. Sie bemühte sich um Auswanderung nach Kanada, hatte aber auch eine Wartenummer für die USA. Am 8.4.1940 meldete sie sich wieder nach Mannheim ab.

Selma Sender wurde im Oktober 1940 bei der Sonderaktion gegen pfälzische und badische Juden nach Gurs/Südfrankreich deportiert. Über das Zwischenlager Drancy b. Paris kam sie am 14.8.1942 nach Auschwitz. Dort wurde sie ermordet (BAK:Z Sg 138).

Anmerkung:
Auf der Gedenktafel ist auch der Name Gustav Sender verzeichnet, so hieß ihr Vater. Er war aber in Worms nie gemeldet. In den Wormser Adressbüchern ist von 1927 an Johanette Sender als Witwe angegeben, nach den Angaben der Tochter Selma ( FrB 40) scheint ihr Vater Anfang 1940 tatsächlich nicht mehr gelebt zu haben. Das genaue Schicksal Gustav Senders konnte nicht geklärt werden (nicht bei BAK:Z Sg 138).

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Quellen: Adreßbücher, KEM, FrB 40, Vormeier S. 99, BAK, vergl. Huttenbach: The Destruction... S. 200