Weinberg

1. Weinberg, Rosa geb. Kaufmann
	geb. 15.8.1863 in Mannheim
	Witwe von Julius (Isaak) Weinberg 
	(geb. 25.5.1856 in Hartenfeld, gest. 15.5.1927 in Worms, 
	beerdigt auf dem neuen israelitischen Friedhof in Worms)

Kinder:

2. Weinberg, Alfred
	geb. 2.6.1887 in Worms (seit 1918 in Frankfurt/Main)

3. Weinberg, Fritz, Dr. med., Professor
	geb. 29.8.1888 in Worms (seit 1911 in Mannheim)

4. Weinberg, Max Dr. med
	geb. 7.11.1889 in Worms (seit 1913 in Halle/Saale)

5. Weinberg, Willi
	geb. 11.2.1891 in Worms (seit 1930 in Köln)

6. Weinberg, Susanne (Susi)
	geb. 15.8.1892 in Worms (s. Löwenstein/Weinberg)

Von Familie Weinberg lebte um 1933 nur noch Rosa Weinberg, Witwe, in Worms, Zornstraße 13.

Die Eheleute Julius und Rosa Weinberg waren seit 1885 in Worms gemeldet.

Julius Weinberg gründete damals zusammen mit Jakob Berliner die Firma Berliner und Weinberg, Modewaren. (Die Ehefrauen der beiden Inhaber, Rosa Weinberg geb. Kaufmann, und Clementine Berliner geb. Kaufmann, waren Schwestern).

Die Firma Berliner und Weinberg befand sich seit 1888 im eigenen Haus, Kämmererstraße 13. Das Geschäft florierte, und die Inhaber nahmen 1898 ein zweites Geschäft mit Herren-, Damen- und Kinderkonfektion hinzu, Kämmererstraße 9. Dieses zweite Geschäft bestand bis 1907, dann wurde das Haus von der daneben liegenden Firma Lohnstein (s. Lohnstein I und II) übernommen. 1907 verzog Julius Weinberg in die Rote-Kreuz-Gasse 1, 1912 Luisenstraße, 1916 Goethestraße 9. Gegen Ende des ersten Weltkriegs trennten sich die beiden Teilhaber, das Geschäft Kämmererstraße 13 wurde aufgegeben, das Haus ebenfalls von der Firma Lohnstein übernommen.

Jakob Berliner eröffnete eine eigene Firma (s. Berliner I). Julius Weinberg betrieb nun bis zu seinem Tod 1927 ein Manufakturwarengeschäft ohne Laden in seiner Wohnung, ab 1922 Gymnasiumstraße 6 (Haus Reinheimer II s.d.). Beteiligt war Sohn Willi, der das Geschäft nach dem Tod seines Vaters bis 1930 weiterführte. Danach ging er nach Köln.

Von 1925 - 32 lebte bei den Großeltern, bzw. bei der verwitweten Großmutter ein Kind ihrer jung verstorbenen Tochter Susi, verheiratete Löwenstein, Anneliese Löwenstein (s. Löwenstein Weinberg).

Nachdem ihre Enkelin zum Studium nach Heidelberg gegangen war, verließ Frau Rosa Weinberg, geb. Kaufmann, Worms am 20.8.1933. Sie verzog nach Halle zu ihren Sohn Max. 1938 folgte sie ihm in die Emigration nach Bombay, dort starb sie am 24.12.1945.

Anmerkungen zu den Söhnen der Familie:

Weinberg, Alfred   (s. Weinberg Nr. 2)

Er war schon 1918 nach Frankfurt/Main verzogen. Verheiratet war er mit Gertrud, geb. Klöpfel, die Eheleute hatten 3 Kinder. Im ersten Weltkrieg war er Soldat und hatte deshalb 1935 das ein Jahr zuvor vom Reichspräsidenten von Hindenburg gestiftete Frontkämpfer-Ehrenzeichen erhalten. (Eine Angabe im Adreßbuch von 1939, nach der Alfred Weinberg zu dieser Zeit in Worms, Gymnasiumstraße 6, wohnte, ist offensichtlich falsch).
Alfred Weinberg wurde von Frankfurt aus nach Auschwitz deportiert und kam dort am 14.9.1943 um. Sein Tod wurde aus Auschwitz offiziell mitgeteilt.

Weinberg, Fritz (s. Weinberg Nr. 3)

Seit 1911 lebte er nicht mehr in Worms. Er hatte Medizin studiert und sich habilitiert. Prof. Dr. med. Fritz Weinberg praktizierte in Mannheim bis zu seiner Auswanderung 1936. Er emigrierte nach New York, wo er nach vielen Jahren starb.

Weinberg, Max (s. Weinberg Nr. 4)

Er hatte ebenfalls Medizin studiert, war Dr. med. und lebte seit 1913 in Halle/Saale. 1938 emigrierte er nach Bombay/Indien. Später setzte er sich in Zürich zur Ruhe, dort starb er etwa 1970.

Weinberg, Willi (s. Weinberg Nr. 5)

Er hatte bis 1930 in Worms gelebt und im Geschäft seines Vaters mitgearbeitet. 1930 ging er nach Köln, von dort emigrierte er nach New York, dort ist er gestorben.

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Quellen: Adreßbücher, KEM, schriftliche Angaben von Mrs. Anne Marx geb. Löwenstein

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Quellen zu Weinberg, Alfred: Adreßbücher, KEM, Ablichtung der Urkunde über die Verleihung des Frontkämpfer-Ehrenzeichens und der Todesurkunde von Auschwitz, Brief von Mr. Don Weinberg, Sohn von Alfred Weinberg. Nach seinem ausdrücklichen Wunsch dürfen Angaben über seinen Vater nicht veröffentlicht werden.