Berliner I

1. Berliner, Clementine geb. Kaufmann
	geb.8 .4.1866 in Mannheim
	Schwester von Rosa Weinberg geb. Kaufmann (s. Weinberg)
	Witwe von Jakob Berliner 
	geb. 16.7.1858 in Westheim, gest. 28.4.1924 in Worms

Kinder:

2. Berliner, Ludwig
	geb. 18.2.1888  in Worms (seit 1933 in Frankfurt/Main.)

3. Berliner, Erna
	geb. 1.7.1889 in Worms 
	(verheiratet in Frankfurt/Main mit Sternfels)

4. Berliner, Ernst
	geb. 4.1.1892 in Worms (s. Berliner I-4)

5. Berliner, Adolf
	geb. 14.6.1898 in Worms (seit 1.11.1920 in Frankfurt/Main)

Familie Berliner wohnte Dalbergstraße 18.

Jakob Berliner war in den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts nach Worms gekommen und hatte hier mit seinem Schwager Isaak Weinberg (s. Weinberg) die Firma Berliner & Weinberg, Stoffe und Schneider-Bedarfsartikel, Kämmererstraße 13 gegründet. Nach dem ersten Weltkrieg bestand die Firma nicht mehr, ihr Geschäftslokal war von der Firma Lohnstein (heute Eckhardt) übernommen worden. Jakob Berliner führte zusammen mit seinem Sohn Ernst das Geschäft unter dem Namen J. Berliner und Sohn in seiner Wohnung, Dalbergstraße 18, weiter. Nach dem Tod ihres Mannes trat Clementine Berliner in das Geschäft ein, von 1933 an war der Sohn Alleininhaber.

Am 23.11.1927, wohl im Zusammenhang mit der Verheiratung ihres Sohnes Ernst zog Clementine Berliner in die Gewerbeschulstraße 35. Am 27.7.1933 verließ sie Worms und zog nach Darmstadt. Wahrscheinlich konnte sie noch emigrieren, denn sie gehört nicht zu den Opfern. Genaueres ist aber nicht bekannt.

Bekannt ist, dass der älteste Sohn Ludwig Jura studiert und 1912 promoviert hatte. Seit 1913 Rechtsanwalt in Frankfurt/Main, publizierte er bis 1933 mehrere versicherungsrechtliche Untersuchungen. Vor der Naziverfolgung konnte er sich in die Emigration retten.

Der jüngste Sohn Adolf, promovierter Volkswirt, hatte ebenfalls in Frankfurt als Wirtschaftsprüfer gearbeitet. Auch er emigrierte in die USA. Nach schwierigem Neuanfang gelang es ihm im Laufe der Zeit, seinen früheren Beruf auch in den USA wieder auszuüben. Unter dem Namen Dr. Allan G. Belvin lebte er in den sechziger Jahren in Atlanta (Georgia).

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Quellen: Adressbücher, KEM, Brief von Dr. Allan G. Belvin