Frohnhausen

1. Frohnhausen, Marta geb. Bayerthal
	geb. 6.2.1870 in Worms
	Witwe von Salomon Frohnhausen, 
	Schwester von Dr. Julius Bayerthal (s. Bayerthal I)

Sohn:

2. Frohnhausen, Edgar, Kaufmann
	geb. 6.8.1894 in Nordhausen

Edgar Frohnhausen war am 27.3.1920 nach Worms gekommen. Er wohnte Gewerbeschulstraße 24, ab 5.5.1933 Neumark 12, am 4.7.1933 Andreasstraße 49 (b. Wolf), von 1933 - 1934 war er auf Reisen in Frankreich und Belgien, nach seiner Rückkehr wohnte er ab 26.5.1934 Martinsgasse 13 (b. Heinemann). Er war als Kaufmann und Vertreter gemeldet.

Beim Kristallnacht-Pogrom vom 10.11.1938 wurde die Wohnung der Frau Emma Heinemann, verwitwete Lichtenstein, geb. Alexander (s.d.) schwer verwüstet. Da Edgar Frohnhausen damals dort wohnte, wurde er vermutlich auch in Mitleidenschaft gezogen. Er war aber auch unmittelbar davon betroffen, denn er gehörte zu den 87 Männern aus Worms und Umgebung, die im Zusammenhang mit diesen Terrorakten verhaftet und vorübergehend nach Buchenwald verbracht wurden. Er konnte zwar wieder nach Worms zurückkehren, starb hier aber am 18.1.1939.

Seine Mutter, Marta Frohnhausen geb. Bayerthal, entstammte einer in Worms seit dem 18. Jahrhundert ansässigen, im 19. Jahrhundert weit verzweigten Judenfamilie (s. Bayerthal I und II). Sie war infolge ihrer Verheiratung von Worms weggezogen, lebte auch nicht in Worms in den nahezu 20 Jahren, in denen ihr Sohn hier gemeldet war. Erst nach seinem Tod, am 12.12.1939, zog sie von Stockstadt aus nach Worms, Hintere Judengasse 6 (jüdisches Altersheim).

Wie Edgar Frohnhausen, der die Folgen seiner Haft im KZ Buchenwald nicht überlebte, wurde auch seine Mutter, Marta Frohnhausen geb. Bayerthal, Opfer der nationalsozialistischen Judenverfolgung. Sie wurde am 27.9.1942 nach Theresienstadt deportiert ( DepL II, Nr. 1007) und starb dort am 2.2.1943.

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Quellen: Adreßbücher, KEM, VerhVZ 11.11.1938, DepL II, BAK:Z Sg 138