Isay II

1. Isay, Karoline geb. Hockenheimer (gen. Lilly)
	geb. 4.5.1880 in Hockenheim
	Witwe von Siegfried Isay 
	(geb. 4.11.1870 in Schweich/Mosel, gest. Ende Oktober 1926, 
	Beisetzung am 2.11.1926 auf dem 
	neuen Israelitischen Friedhof in Worms)

Sohn:

2. Isay, Alfred
	geb. 14.9.1903 in Worms

Familie Siegfried Isay wohnt seit 1902 Kriemhildenstraße 20 (Haus Isidor Kiefer, s. Kiefer I).

Der verstorbene Ehemann Siegfried Isay war 1895 nach Worms gekommen und als Mitinhaber in das Unternehmen seines Bruders, das Kaufhaus Louis Isay eingetreten (s. Isay I). Nach seinem Tod war seine Frau Karoline Isay Mitbesitzerin dieser Firma.

Das Kaufhaus Isay gehörte in Worms zu den großen Geschäften und war auch im Umland bekannt. Es hatte ein vielseitiges Angebot, z. B. schon früh auch eine Möbelabteilung (s. auch Krämer I). Bei billigen Preisen wandte es sich vor allem an weniger bemittelte Käufer. Das Kaufhaus wurde zweimal von schweren Brandkatastrophen betroffen. 1929 wurde das Kaufhaus Isay von der Leonhard Tietz GmbH übernommen, aus ihr wurde am Anfang des Dritten Reiches die Westdeutsche Kaufhof AG.

Sohn Alfred lebte wahrscheinlich während seiner Ausbildung längere Zeit nicht in Worms. 1929 kehrte er zu seiner Mutter zurück und wurde Geschäftsführer der Firma Leonhard Tietz. Am 28.3.1930 verließ er Worms und ging nach Düren/Rheinland. Über sein Ergehen im Dritten Reich ist nichts bekannt. Er scheint emigriert gewesen zu sein, nach 1945 war er wieder in Deutschland, 1953 verheiratete er sich in Frankfurt/Main, er war wieder bei der Kaufhof AG in der Kölner Zentrale beschäftigt. Am 29.10.1975 starb er in Köln-Lindenthal.

Seine Mutter, Karoline Isay, Witwe, verließ Worms ebenfalls schon vor Beginn des Dritten Reiches. Sie ging am 1.10.1931 nach Karlsruhe. Dort starb sie im Dezember 1933. Am 19.12.1933 wurde sie an der Seite ihres Mannes auf dem neuen israelitischen Friedhof in Worms beigesetzt.

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Quellen: Adreßbücher, KEM, AV-VHS, Bgr.L.