Kuh I-2

1. Kuh, Hermann Metzger	Mb 223
	geb. 19.8.1899 in Worms
	(Sohn von Julius Kuh und Caroline geb. Meyer (s. Kuh I))
	verheiratet mit

2. Kuh, Auguste geb. Vorgeitz
	geb. 9.4.1904 in Merseburg

Hermann Kuh wohnte Färbergasse 12 im Haus seiner Eltern, wo er auch in der väterlichen Metzgerei mitarbeitete. Ab 24.7.1929, vermutlich mit seiner Verheiratung wohnte er Bensheimer Straße 31.

Hermann Kuh hatte in der Metzgerei seines Vaters Julius Kuh seine Ausbildung erhalten und führte das Geschäft, das der Vater 1902 gründete, nach dessen Tod weiter. Die Metzgerei Julius Kuh gehörte zu den vielen mittelständischen Familienbetrieben, die damals das Wormser Geschäftsleben prägten. Sie war gut eingeführt, konnte sich im Dritten Reich aber nicht mehr lange halten.

Hermann Kuh meldete sich am 16.5.1933 ab nach Berlin, von seiner Frau, die hier polizeilich gemeldet war, liegt keine Abmeldung vor. Bei Mb ist ebenfalls nur für Hermann Kuh verzeichnet, daß er 1934 nach Mailand gegangen sei. Aktenkundig ist, dass den Eheleuten Hermann und Auguste am 7.6.1940 laut Gesetz die deutsche Staatsbürgerschaft entzogen wurde.

Hermann Kuh starb am 17.2.1945 im Konzentrationslager Mauthausen (BAK:Z Sg 138). Wie er von Italien dorthin gelangte, ist nicht bekannt. Ebenso fielen seine Schwester Meta Winter geb. Kuh und deren Sohn Alfred der Judenverfolgung zum Opfer. (s. Winter)

Auguste Kuh geb. Vorgeitz heiratete nach dem Krieg den Ehemann ihrer verstorbenen Schwägerin Meta, Emil Winter. Am 1.2.1952 wurde den beiden die deutsche Staatsbürgerschaft wieder zuerkannt. Zu dieser Zeit wohnten Auguste und Emil Winter in Mailand.

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Quellen: Adreßbücher, KEM, Mb, AK-VHS, BAK:Z Sg 138