Winter

1. Winter, Emil, Metzgermeister		Mb 424
	geb. 27.12.1903 in Altenhunden. Kreis Olpe
	verheiratet seit 27.5.1934 mit

2. Winter, Meta geb Kuh			Mb 325
	geb. 12.8.1902 in Worms
	(Tochter von Julius Kuh und 
	Caroline geb. Meyer (s. Kuh I))

Sohn:

3. Winter, Alfred			Mb 426
	geb. 30.3.1935 in Worms

Familie Winter wohnte Färbergasse 12, im Elternhaus der Ehefrau, wo sich auch die von ihrem Vater gegründete Metzgerei Julius Kuh befand. Der Ehemann war am Tage der Hochzeit, 27.5.1934, von Altenhunden nach Worms zugezogen.

Im Hause Färbergasse 12 wohnte auch die Mutter der Ehefrau, Caroline Kuh geb. Meyer, die seit 1916 verwitwet war. Die Metzgerei ihres Mannes war nach dessen Tod von Sohn Hermann Kuh weitergeführt worden. Möglicherweise war auch Emil Winter dort beschäftigt oder beteiligt. Die Metzgerei Julius Kuh ging im Dritten Reich bald ein.

Familie Emil Winter und die Mutter der Ehefrau, Caroline Kuh, verließen Worms am 6. oder 7.12.1937 und gingen nach Mailand, wohin der Bruder der Ehefrau, Hermann Kuh (s. Kuh I-2), schon 1934 gegangen war.

Ebenso wie ihr Bruder Hermann Kuh fiel auch Meta Winter geb. Kuh der Judenverfolgung zum Opfer. Sie starb in Auschwitz (BAK:Z Sg 138).

Auch der Sohn Alfred Winter wurde Opfer der Judenverfolgung. Eine italienische Opferliste (Liliana Picciotto Fargion, Il libro della memoria. Gli ebrei deportati dall'Italia (1943-1945), Milano 1991, S. 620) enthält den Namen von Alfredo Winter, die Lebensdaten stimmen überein (nicht bei BAK Z Sg 138). Demnach wurde Winter am 6.1.1944 von Triest (wohin er am 28.5. von Mailand aus verbracht worden war) nach Auschwitz deportiert und dort am 30.6.1944 ermordet.

Nach dem Krieg heiratete Emil Winter die Witwe seines Schwagers, Auguste Kuh geb. Vorgeitz (s. Kuh I-2).Am 1.2.1952 wurde den beiden, die damals in Mailand lebten, die deutsche Staatsbürgerschaft wieder zuerkannt.

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Quellen: Adreßbücher, KEM, Mb, Bericht S., BAK