Langenbach I

1. Langenbach, Fanny geb. Brettauer
	geb. 18.10.1857
	Witwe von Theodor Langenbach 
	(geb. 1853 in Worms, gest. 1899 in Worms)
	Tochter war Margarete Rosa (Mimi) Gernsheim geb. Langenbach 
	(geb. 16.9.1880, gest. 19.8.1918 (s. Gernsheim II))

Fanny Langenbach, Witwe, wohnte Siegfriedstraße 11, im eigenen Haus.

Der verstorbene Ehemann Theodor Langenbach entstammte einer alteingesessenen Wormser Judenfamilie, die sich bis zum Anfang des 18. Jahrhunderts in unserer Stadt zurückverfolgen lässt. Die ältesten hier nachweisbaren Vorfahren waren Bärmann Langenbach (1734-1802) und Elisabeth, Jessel geb. Rothfels (1741-1818). Ihr Sohn Moses Langenbach (1766-1842) und seine Frau Leha (später Helene) geb. Mayer (1770-1842) hatten 11 Kinder. Sohn Isaak Langenbach (1810-1887), verheiratet mit Johanna Dreydelsohn (1812-1873), war der Gründer der bekannten größten Wormser Weinkellerei Isaak (später Julius) Langenbach. Er gründete dieses Unternehmen 1852. Die Eheleute Isaak (Julius) Langenbach hatten 9 Kinder. Einer dieser Kinder war Theodor Langenbach. Er und seine Brüder Ludwig und Rudolf (s. Langenbach II und III) waren Mitinhaber der väterlichen Firma J. Langenbach, Söhne.

Fanny Langenbach war 42 Jahre alt, als ihr Mann 1899 im Alter von 46 Jahren starb. Nachdem ihre Tochter, 38 Jahre alt, 1918 gestorben war, kümmerte sich Fanny Langenbach um den verwitweten Schwiegersohn Gernsheim und die beiden Enkeltöchter und wohnte auch in deren Haus, Siegfriedstraße 9. Familie Gernsheim zog 1926 mit ihr zusammen in ihr Haus Siegfriedstraße 11. Der Schwiegersohn Sally Gernsheim starb 1933, danach hielt die Großmutter die gemeinsame Wohnung Siegfriedstraße 11 für die Enkeltöchter, die nach vorübergehender Abwesenheit 1933/34 wieder nach Worms zurückgekehrt waren. Fanny Langenbach starb am 15.8.1936. Sie wurde, wie ihr Mann Theodor Langenbach im Familiengrab auf dem alten Judenfriedhof in Worms beigesetzt; denn Familie Theodor Langenbach war nicht, wie die Familien seiner Brüder, evangelisch geworden (s. Langenbach II und III).

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Quellen: Adreßbücher, KEM, Bgr.L., EinwVz (im Stadtarchiv), Brief von Dr. Gerda Meyer geb. Gernsheim v. 16.4.1982