Reinmann II

1. Reinmann, Max, Weinkommissionär
	geb. 22.4.1870 in Feudenheim b. Mannheim
	Bruder von Bernhard und Emma Reinmann 
	(s. Reinmann I und III)
	verheiratet seit 14.10.1902 mit

2. Reinmann, Flora geb. Mayer
	geb. 1.10.1872 in Essenheim, Kreis Mainz

Kinder:

3. Reinmann, Ella (auch Else), Schneiderin
	geb. 10.9.1903 in Essenheim

4. Reinmann, Willi
	geb. 29.5.1909 in Essenheim

5. Reinmann, Ludwig
	geb. 16.1.1914 in Worms

Familie Max Reinmann wohnte Goethestraße 20, hier auch betätigte sich der Ehemann als Weinkommissionär.

Die Familie war am 15.4.1913 von Essenheim nach Worms zugezogen. Sohn Willi wanderte bereits 1927 aus in die USA. Er lebt heute in New York City. Bei Beginn des Dritten Reiches lebten Tochter Ella und Sohn Ludwig noch bei ihren Eltern.

Sohn Ludwig ging 1935 nach Frankfurt/Main. Von dort emigrierte er 1937 in die USA. Dort hat er seinen Namen geändert in Lawrence Rennett und wohnt in Connecticut. In Worms war er als Maler bekannt, es gibt noch einige Bilder von ihm.

Eltern und Tochter zogen am 18.3.1937 zum Obermarkt 18, am 17.2.1942 in die Hafergasse 7 (Haus Bloch - Grünebaum s. Bloch).

Wann Max Reinmann sein Geschäft aufgab, ist nicht bekannt. Nach eigenen Angaben (FrB 40) lebte er mit Frau und Tochter vom Verkauf eigener Möbel und von Zuwendungen von Verwandten. Anfang 1940 rechnete die Familie mit baldiger Auswanderung in die USA, da die erforderliche Bürgschaft auf dem Konsulat bereits vorlag.

1941 musste Tochter Ella Zwangsarbeit bei der Fa. Werner u Merz in Mainz leisten.

Tochter Ella Reichmann wurde mit dem Sammeltransport am 20.3.1942 nach Piaski/Polen deportiert (DepL I, Nr. 423).Sie kehrte nicht zurück (BAK:Z Sg 138).

Die Eltern mussten am 16.6.1942 erneut umziehen in die Judengasse 27 (Haus Synagogendiener Weiß). Laut polizeilichem Eintrag sollen sie am 10.10.1942 nach unbekannt verzogen sein.

In Wirklichkeit wurden Max Reinmann und Frau Flora geb. Mayer mit dem Sammeltransport am 27.9.1942 nach Theresienstadt deportiert (DepL II, Nr. 979 und 980). Max Reinmann starb in Theresienstadt am 9.3.1943, seine Frau Flora wurde am 16.5.1944 noch nach Auschwitz verbracht (zusammen mit ihrer Schwägerin Emma Reinmann). Dort wurde sie ermordet und gilt als verschollen in Auschwitz (BAK:Z Sg 138).

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Quellen: Adreßbücher, KEM, FrB 40, DepL I und II, Judenakten, Brief von Herrn Paul Reinman, Palm Beach/Florida, Angaben von Frau Liesa Jung geb. Dietz Worms (AK-VHS), BAK