Salomon IV

1. Salomon, Justine geb. Zacharias
	geb. 3.12.1866 in Rimbach/Odenwald.
	Seit 15.6.1920 geschieden von Leopold Salomon(1860 - 1925)
	Schwester von Jakob Zacharias (s. Zacharias)

Kinder:

2. Salomon, Hermann			Mb 79
	geb. 3.8.1898 in Worms

3. Salomon, Rosa
	geb. 27.8.1899 in Worms

4. Salomon, Hedwig
	geb. 9.4.1901 in Worms

5. Salomon, Theodor
	geb. 27.7.1902 in Worms

6. Salomon, Ferdinand
	geb. 26.5.1904 in Worms

Familie Salomon wohnte seit 5.11.1897 Judengasse 33 im eigenen Haus.

Justine Salomon ließ im August 1925 das Erdgeschoss ihres Hauses umbauen und errichtete für ihre beiden Töchter Rosa und Hedwig, die Putzmacherinnen waren, den "Modesalon Geschwister Salomon". Der entstandene Laden hatte den Eingang und ein Schaufenster am Martinsplatz (heute Berliner Ring). Das nicht sehr große Haus diente, wie einige andere Häuser später als Sammelpunkt und letzte Unterkunft für mehrere Wormser Juden vor ihrer Deportation.

Der älteste Sohn Hermann war Steindrucker und Maschinenmeister. Er ging im Mai 1933 nach Paris. Weiteres über ihn ist nicht bekannt.

Auch der zweite Sohn, Theodor, ging in die Emigration, mehr ist aber auch von ihm nicht bekannt.

Der jüngste Sohn, Ferdinand, war Koch. Er gehörte zu den 87 jüdischen Männern aus Worms uns Umgebung, die beim Kristallnacht-Pogrom am 10.11. bzw. 11.11.1938 verhaftet und vorübergehend nach Buchenwald verbracht wurden. Nach seiner Rückkehr betrieben er und seine beiden Schwestern die Auswanderung in die USA, ohne Erfolg.

1939, nachdem ihr Bruder Jakob Zacharias ins KZ Buchenwald gesperrt worden war, zog Justine Salomon mit ihren verbliebenen Kindern in dessen Wohnung, Wallstraße 11. Ihr eigenes Haus wurde von der Familie Baum bezogen (s. Baum II). Sohn Ferdinand musste in Mainz bei der Fa. Werner und Merz Zwangsarbeit leisten.

Tochter Rosa verließ Worms am 3.4.1941 nach Bielefeld. Unter nicht bekannten Umständen muss sie von dort aus deportiert worden sein; denn sie hat das Dritte Reich nicht überlebt. Ihr Name steht auf der Gedenktafel in der Wormser Synagoge( nicht bei BAK:Z Sg 138).

Ferdinand und Hedwig Salomon wurden mit dem Sammeltransport am 20.3.1942 nach Piaski/Polen deportiert (DepL I, Nr. 425 und 426). Wo und wie sie umkamen, ist nicht bekannt, beide kehrten jedoch nie zurück und sind verschollen in Polen (BAK:Z Sg 138).

Nach der März-Deportation musste die Mutter, Justine Salomon die Wohnung ihres Bruders aufgeben und wieder in ihr eigenes Haus, Judengasse 33, umziehen.

Von hier aus wurde sie am 24./27.9.1942 mit dem Sammeltransport nach Theresienstadt deportiert (DepL II, Nr. 984). Sie starb dort schon bald nach der Ankunft am 6.10.1942 (BAK:Z Sg 138).

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Quellen: Adressbücher, KEM, Mb, VerhVZ 11.11.1938, Judenakten, FrB 40, DepL I und II, Bericht S., AK-VHS, BAK, GdT, vergl. Huttenbach: The Destruction... S. 197