Baum II

1. Baum, Wilhelmine
	geb. 3.5.1870 in Frei-Laubersheim
	Schwester von

2. Baum, Mathilde
	geb. 11.3.1873 in Frei-Laubersheim
	Schwester von

3. Baum, Salomon, Vieh- und Weinhändler
	geb. 21.11.1875 in Frei-Laubersheim
	verheiratet mit

4. Baum, Zerline geb. Ackermann
	geb. 5.5.1876 in Weiher

Kinder: (Insgesamt 5, aber nur die nachstehenden 2 kamen nach Worms)

5. Baum, Johanna, Hausangestellte
	geb. 12.5.1907 in Frei-Laubersheim

6. Baum, Flora
	geb. 23.4.1920 in Frei-Laubersheim

Familie Baum lebte in Frei-Laubersheim, wo der Ehemann Salomon Baum Vieh- und Weinhandel betrieb, 2 Häuser und Feld besaß. Er war zweieinhalb Jahre lang Kriegsteilnehmer im ersten Weltkrieg.

Die Tochter Johanna Baum kam am 1.1.1936 nach Worms und arbeitete als Hausmädchen bei Familie Paul Mayer, Fabrikant, Richard-Wagner-Straße 59 (s. auch Mayer XVIII). Ab 8.11.1937 arbeitete sie in der Haushaltung von Arthur Mayer, Kämmererstraße 16 (s. auch Mayer V)

Ihre Eltern, Salomon und Zerline Baum, sowie ihre jüngere Schwester Flora, aber auch die Schwestern ihres Vaters, Wilhelmine und Mathilde Baum, kamen nach dem Kristallnacht-Pogrom am 6.12.1938 nach Worms. Hier wohnten sie zuerst Gymnasiumstraße 6 (Haus Reinheimer II). Am 20.10.1939 zog auch Tochter Johanna Baum hierher zu ihrer Familie, wahrscheinlich weil sie ihre Stelle verloren hatte. Am 22.11.1939 zogen alle 6 nach Judengasse 33 (Haus Salomon, s.d.). Johanna und Flora Baum mussten in Mainz bei Werner und Merz Zwangsarbeit leisten.

Am 20.3.1942 wurden die Schwestern Johanna und Flora Baum mit dem damaligen Massentransport nach Piaski (Polen) deportiert (DepL I, Nr. 369 und 370). Sie sind, wie alle Angehörigen dieses Transportes, vermutlich in Belzec oder Maidanec ermordet worden.

Am 1.6.1942 musste Salomon Baum, der schwer krank war - im Nov. 1942 war er im israelitischen Krankenhaus in Frankfurt am Leistenbruch operiert worden und im April 1942 litt er an einem Wasserbruch und einem Geschwulst im Oberbauch - ,seine Frau und seine beiden Schwestern noch einmal die Wohnung wechseln. Sie wurden in das stadteigene Haus Sixtusplatz 4 umquartiert, letztes Asyl vor der Deportation.

Salomon Baum und Frau Zerline, sowie seine beiden Schwestern Wilhelmine und Mathilde Baum wurden mit dem Massentransport am 27.9.1942 nach Theresienstadt deportiert (DepL II, Nr. 941,942,943,944). Mathilde Baum starb dort am 23.11.1942, ihre Schwester Wilhelmine am 9.12.1942. Zerline Baum starb am 2.3.1943 ihr Mann Salomon Baum am 20.4.1944,beide ebenfalls in Theresienstadt (BAK: Z Sg 138).

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Quellen: KEM, FrB 40, DepL I und II, BAK