Gusdorf I

1. Gusdorf, Klara, geb. Adelung
	geb. 5.7.1859 in Fürth/Bayern
	Witwe von August Gusdorf, Möbelhändler, 
	geb.25.3.1851 in Worms, gest. 21.6.1919 in Worms

Kinder:

2. Gusdorf, Siegmund
	geb. 7.1.1886 in Worms (s. Gusdorf I-2)

3. Gusdorf, Hermann
	geb. 23.4.1888 in Worms (s. Gusdorf I-3)

4. Gusdorf, Jakob Paul
	geb. 23.5.1889 in Worms
	am 18.11.1914 gefallen bei Ypern

Die Eheleute August Gusdorf wohnten seit 10.10.1914 Dalberg- (heute Wasserturm-) straße 20, Frau Klara Gusdorf, Witwe, wohnte ab 11.7.1932 Seidenbenderstraße 44.

Die Familie Gusdorf stammt ursprünglich aus Goßmannsdorf bei Ochsenfurt/Main. Die Urgroßeltern des verstorbenen August Gusdorf waren Mayer Marx und Frau Henle geb. Isaak. Deren Sohn Samson (geb 1768 in Goßmannsdorf, gest 1825 in Worms) war Ende des 18. Jahrhunderts nach Worms gekommen und hat hier den Namen Simon Gusdorf angenommen. Nach dem Tod seiner ersten Frau, mit der er in kinderloser Ehe gelebt hatte, heiratete er 1810 die junge Regina Oppenheimer (1790 - 1832), ihr Sohn Markus Gusdorf I. (1812- 1890) und Frau Margarete geb. Scheftel (1811 - 27.11.1887) waren die Eltern von August und Isidor Gusdorf (s. Gusdorf II).

Markus Gusdorf I. hatte bereits 1852 eine Möbelhandlung und -fabrik. August und sein Bruder Isidor führten dieses Unternehmen weiter, es befand sich 1880 Kämmererstraße 27 im eigenen Haus. August und Isidor waren bis 1909 gemeinsam Inhaber der Firma, die sich inzwischen auch Obermarkt 12 und Kaiser-Wilhelm-Straße 32 befand. 1910 teilte sich die Firma, Augusts Söhne Siegmund und Hermann gründeten ein eigenes Unternehmen (s. Gusdorf I-2 und I-3).

August Gusdorf war eine in Worms hoch angesehene Persönlichkeit, er hatte in vielen Vereinigungen mitgearbeitet und war auch Mitglied der Deutschen Volkspartei.

Frau Klara Gusdorf Witwe starb am 23.11.1933 in Worms. Sie wurde auf dem neuen Israelit. Friedhof beigesetzt.

Anmerkung:

Der jüngste Sohn Paul Gusdorf, der als Vizefeldwebel der Reserve 1914 fiel, war bei Kriegsbeginn in Spanien, hatte aber nicht geruht, bis er nach Deutschland zurückkehren konnte, um seinem Vaterland als Soldat zu dienen. Er war schon für das EK I vorgeschlagen, als er starb. In einem Nachruf der Wormser Volkszeitung vom 27.11.1914 heißt es:

"Ein wahrer Deutscher, voll glühender Vaterlandsliebe, ein prächtiger Kamerad ist mit ihm dahingegangen. Die ihn kannten, werden seiner stets in Liebe gedenken."

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Quellen: Adressbücher, EinwVz (Stadtarchiv), KEM, AK-VHS, Brief von Mr. Paul Gusdorf v.28.5.1982, Brief von Mrs. Jenny Deutsch verw. Gusdorf v. 28.4.1982. Wormser Volkszeitung 27.11.1914, Wormser Zeitung vom 22.6.1919 (Nachruf auf August Gusdorf)